Gütersloher Innenstadt soll eine Klimaoase werden

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von BfGT, B´90/GRÜNE, CDU, FDP und SPD im Umweltausschuss

Grüne Fassaden, kleine Parks und schattenspendende Bäume – die Fußgängerzone in Gütersloh soll zum überregionalen Leuchtturmprojekt für die Klimafolgenanpassung werden. Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die Fraktionen von BfGT, B´ 90/GRÜNE, CDU, FDP und SPD die Verwaltung beauftragen, ein Konzept und Leitlinien für die Entwicklung der Gütersloher Innenstadt zu einer Klimaoase zu erstellen. Durch einen hohen Anteil an horizontaler und vertikaler Begrünung soll in der Innenstadt mehr Frischluft und Schatten bereitgestellt werden.

In einem ersten Schritt soll die Verwaltung bis zum 15.10.2022 eine Förderskizze einreichen, um an dem Projektaufruf des Bundesprogramms ‚Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel – Klima- und Transformationsfonds teilzunehmen. Gefördert werden dabei 85-90 Prozent der Kosten von Projekten ab 1 Mio. Euro Volumen. Dabei stehen für die Klimaoase Gütersloh grundsätzlich drei Hebel zur Verfügung:

  • Die Stadt kann das städtische Förderprogramm für Dach- und Fassadenbegrünung für private Gebäude in der Fußgängerzone mit extra hohen Fördersätzen – für die Pioniere zum Beispiel bis zu 90 Prozent – ausstatten.
  • Die Stadt kann eigene Gebäude und die ihrer Töchter selbst zu innovativen begrünten Hinguckern entwickeln, z.B. das Rathaus und die Stadtbibliothek.
  • Der öffentliche Freiraum kann deutlich mehr begrünt werden, wie es der Fachbereich Grünflächen aktuell selbst vorschlägt, z. B.in der Strengerstraße und um den Kolbeplatz herum.

„Wir wollen eine attraktive Innenstadt mit einem Alleinstellungsmerkmal von überregionaler Strahlkraft entwickeln. Unsere Vision hat den Charakter einer Oase mit begrünten Fassaden, schattenspendenden Gründächern, zusätzlichen Sitzmöglichkeiten und Spielflächen“, so Dr. Martin Noack als Vorsitzender des Umweltausschusses.

Für die Gütersloher Klimaoase sind mehrere Entwicklungsstufen vorgesehen: „Bis zum Stadtjubiläum 2025 soll die Fußgängerzone in eine Oase verwandelt werden. In den fünf Jahren danach sollen auch andere Hitzeinseln in der Kerninnenstadt deutlich reduziert und neue Grünflächen geschaffen werden“, erläutert Klaus Sperling, klimapolitischer Sprecher der BfGT, den Zeitplan.

„Wenn wir nichts machen, werden die Kosten für die Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel später nur noch höher. Aber wenn wir jetzt handeln, können wir Vorreiter bei der Klimaresilienz werden“, betonte Stefan Bethlehem als umweltpolitischer Sprecher der SPD. „Dabei ist uns besonders die hohe Aufenthaltsqualität für alle Generationen wichtig. Wir denken da zum Beispiel an das Konzept Spielende Stadt und natürlich auch an Barrierefreiheit“, so Frederik Rickel, umweltpolitischer Sprecher der CDU. Und Sascha Priebe, Fraktionsvorsitzender der FDP, ergänzte: „Von mehr Besuchern und längeren Aufenthalten sowie der Aufwertung ihrer Gebäude profitieren auch unsere Einzelhändler:innen und Gastronom:innen in der Stadt.“