Knackige 32 Grad zeigt das Thermometer am Tag des Sportabzeichens (24.08.2022) am LAZ Ost an. Christian Linder, Obmann des Sportabzeichens, und sein heutiges Team aus 8 ehrenamtlichen Prüfern (von insgesamt 30 aktiven) sind trotz des heute ausbleibenden Ansturms an Menschen, die das Sportabzeichen ablegen möchten, hoch motiviert. Mit dabei ist Bernd Müller, 79, und Vorgänger von Christian Lindert als Obmann. Er hat bereits über 50 Mal das Sportabzeichen abgelegt und nimmt es seit Jahren, wie alle anderen Ehrenamtlichen hier, jeden Mittwoch in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr, ab.
„Viele kommen, um sich zu verbessern, andere legen gleich alle Disziplinen an einem Tag ab“, so Müller. Je nach Alter können unterschiedliche Leistungen in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination erbracht werden. Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Olympischen Sportbundes (DOSB). Die Voraussetzungen für das Ablegen des Sportabzeichens sind das Erreichen des 6. Lebensjahres und der Nachweis der Schwimmfähigkeit.
Lindert berichtet, dass es durch Corona insgesamt einen Einbruch gegeben habe, was die Anzahl derjenigen betrifft, die das Sportabzeichen ablegten. „Besonders bei den Schulen war das leider sehr deutlich zu sehen“, bedauert er. Während es 2010 noch 1042 Kinder und Jugendliche waren, die in der Schule ein Sportabzeichen ablegten und im Jahr 2019 sogar 1427, waren es 2021 nur 595 SchülerInnen. Dabei gebe es neben dem großen gesundheitlichen Nutzen für Kinder und Jugendliche auch Prämien für diejenigen Schulen vom Kreis zu gewinnen, die am meisten TeilnehmerInnen zum Sportabzeichen brächten. „Leider steht und fällt die Teilnahme mit dem Engagement einzelner LehrerInnen, die für das Sportabzeichen brennen“, berichtet Lindert.

Drei Ratsmitglieder der SPD Fraktion der Stadt Gütersloh sind an diesem Mittwoch auch am LAZ Ost: Lisa- Marie Becker, Matthis Haverland und Sabine Hollmann möchten die EhrenamtlerInnen unterstützen und künftig mehr Kinder und Jugendliche dazu motivieren, ihr Sportabzeichen abzulegen. Für dieses Ziel wird die SPD- Fraktion Im nächsten Sportausschuss den Antrag stellen, den kostenlosen Freibadeintritt im nächsten Jahr für die Schülerinnen der Grundschulen und der Sekundarstufe I, die ein Sportabzeichen und damit auch die Schwimmfähigkeit nachweisen können, zu ermöglichen.
„Das lindert natürlich nicht den Missstand der abnehmenden Schwimmfähigkeit der Kinder“, so Hollmann, „vielmehr soll ein Anreiz für mehr Bewegung geschaffen werden, und zugleich sollen die Kinder die Gelegenheit bekommen zu schwimmen, wenn es gerade einmal möglich ist.“ In Anbetracht der Energie- Krise und der pandemischen Lage sei derzeit nicht klar, ob die Bäder auch im Winter nutzbar sein werden. Der kostenlose Eintritt in den Sommerferien könnte auch ein Anreiz für die Schulen sein, das Sportabzeichen wieder stärker zu berücksichtigen und in der Schule Möglichkeiten zu bieten, es abzulegen.
Die ehrenamtlichen PrüferInnen stehen schon in den Startlöchern, um die Schulen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.
Auch die drei Ratsmitglieder der SPD hoffen darauf, mit ihrem Antrag den Startschuss für eine Rekordzahl an AbsolventInnen des Sportabzeichens zu geben und darauf, am nächsten Mittwoch einen bessere Zeit im Sprint hinzulegen…