Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Gütersloh – SPD-Antrag im Hauptausschuss

Die SPD will die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums, kurz MVZ, damit neue Hausärzte nach Gütersloh kommen. Ein entsprechender Antrag wird im nächsten Hauptausschuss diskutiert.

Die SPD nimmt das Thema in die Hand, weil in Gütersloh Hausärzte fehlen. Der Ortsteil Blankenhagen hat seit 15 Jahren keinen ortsansässigen Arzt mehr. 16 von insgesamt 100,6 Hausarztstellen in Gütersloh sind aktuell nicht besetzt – Tendenz fallend. Gütersloh gilt damit heute bereits als unterversorgt – schlimmer ist es nur noch in Halle oder Rheda-Wiedenbrück.

In einem Pressegespräch erläuterten der Fraktionsvorsitzende Thomas Ostermann und der SPD-Bürgermeisterkandidat Volker Richter den Antrag

Antrag_Errichtung_kommunales_MVZ__HA_16-03-20

Die SPD-Fraktion fordert deshalb, dass die Stadt Gütersloh schnellstmöglich ein Medizinisches Versorgungszentrum in kommunaler Trägerschaft gründet, um dem Mangel entgegenzuwirken. Erstes Projekt einer solchen Gesellschaft soll die Realisierung eines Medizinischen Versorgungszentrums im Ortsteil Blankenhagen sein.

 

Der SPD-Bürgermeisterkandidat Volker Richter dazu:

„Das Problem des Hausarztmangels ist der Verwaltung seit Jahren bekannt. Bereits im November 2017 sollte Verwaltung nach einem CDU-Antrag ein Konzept erstellen, um kurz- und mittelfristig Hausärzte im Stadtgebiet anzusiedeln. Das Konzept gibt es bis heute nicht. Stattdessen wurde im Januar 2020 eine Gesundheitswerkstatt in Blankenhagen durchgeführt, um die Sorgen und Wünsche der Bürger zu sammeln. Am Ende wurde von der Stadt festgestellt, dass in Blankenhagen ein Hausarzt fehlt. Das Problem bleibt“.

 

Bei einem MVZ soll eine kommunale Trägergesellschaft gegründet werden, bei der Ärzte im Angestelltenverhältnis tätig sind. Diese Form der medizinischen Versorgung ist für immer mehr junge Ärzte*innen attraktiv.

„Das Berufsbild des Hausarztes wandelt sich, und wir müssen attraktive Angebote bieten. Natürlich kann man auch in den Wettbewerb mit anderen Kommunen einsteigen und mit horrenden Anwerbe-Prämien versuchen, Ärzte zu gewinnen. Aber das ist ein eher aussichtsloses Unterfangen. Wir müssen tätig werden!“, so Volker Richter.