

„Die breite Diskussion um den Klimanotstand in Gütersloh und in anderen Städten wie auch die Demonstrationen der Bewegung „Fridays for Future“ zeigen, dass sich der Klimawandel zu einer ebenso dringenden wie bedrohlichen Klimakrise entwickelt hat, so dass mehr Maßnahmen für den Klimaschutz geleistet werden müssen. Dabei ist es wichtig, die notwendigen Grundsatzerklärungen zu ergänzen durch konkrete Maßnahmen vor Ort, die kurzfristiger umgesetzt werden können“, mit diesen Worten erläuterte der Fraktionsvorsitzende Thomas Ostermann den Antrag der SPD-Fraktion in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses.
Auf der Grundlage der Vorschläge des Klimabeirates schlägt die SPD eine Reihe konkreter und vor allem kurzfristig umsetzbarer Maßnahmen für den Klimaschutz in Gütersloh vor.
Der SPD-Antrag beinhaltet im Einzelnen folgende Punkte:
Die Verwaltung soll ein Konzept mit Schwerpunktmaßnahmen zur kurzfristigen Umsetzung und die erforderliche Finanzmittel einplanen.
Zu den Schwerpunktmaßnahmen gehören:
- Energetische Sanierung von Gebäuden und der Ausbau der Nah- und Fernwärme mit 300.000 EUR
- Regenerative Stromerzeugung mit 200.000 EUR
- In Absprache mit der SWG die Einführung eines preislich deutlich attraktiveren Abonnementsystems und die Prüfung der Einführung eines 1-Euro-Clip-Tickets nach Bielefelder Vorbild.
- Die Verwaltung soll zudem einen Vorschlag zur Umsetzung von Anregungen der Vertretungen der Gütersloher FridaysforFuture entwickeln. Dazu können z.B. gehören
- das verstärkte Angebot veganer Essenmöglichkeiten im Rahmen von Veranstaltungen,
- die Unterstützung von Schulen bei der entsprechenden Erweiterung der Essensangebote und
- bei der Entwicklung von ökologischen Schulprogrammschwerpunkten.
Gütersloh ist bereits gebaut! Der Gebäudebestand übertrifft die Zahl der Neubauten um ein Vielfaches. Aus diesem Grund soll die energetische Sanierung des Bestands verstärkt gefördert werden durch eine aufsuchende, aktive Beratung. Die regenerative Stromerzeugung ist bundesweit eine Erfolgsgeschichte. Der regenerative Anteil liegt heute zwischen 35 und 40% und die Steigerung bei 2 Prozentpunkten pro Jahr. Das gilt auch für Gütersloh. Der Ausbau von Windkraftanlagen und von kleineren und großen Solaranlagen auf privaten wie öffentlichen Gebäuden bietet sich für kurzfristige Klimaschutzmaßnahmen an. Im Bereich Verkehr muss die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs gestärkt werden. Hier sind attraktivere und günstigere Ticket- und Abonnement-Preise zu entwickeln.
Dr. Thomas Krümpelmann als umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion ergänzte abschließend: „Wir sehen in der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes, dem Ausbau der regenerativen Stromerzeugung und der Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs das größte Potential für kurzfristig wirksame Klimaschutzmaßnahmen in Gütersloh. Für diese Maßnahmenbereiche sollen auch die erforderlichen zusätzlichen Finanzmittel von der Stadt bereitgestellt werden.“