

"Es ist gut, aber auch dringend notwendig, dass Gütersloh eine aktive Schulentwicklung betreibt. Der Gütersloher Norden braucht das Angebot einer weiterführenden Schule. Aus dem PRIMUS- Projekt haben wir gelernt, dass der Elternwille dort eine Schule mit Oberstufe wünscht. Die sinnvollste Schulform stellt hierfür eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe dar, die zu einer Stadtteilschule für den Norden entwickelt werden sollte. Für die weiteren Planungen sind sowohl eine zukunftsfähige inhaltliche Schwerpunktbildung als auch eine attraktive Gestaltung für den Schulstandort notwenig. Es wird nicht ausreichen, an bestehende Schulgebäude neue Schilder anzubringen, deshalb müssen belastbare Zahlen zu den Kosten für Umbauten oder auch Neubauten endlich erarbeitet werden", mit diesen Worten fasste Martin Goecke als bildungspolitischer Sprecher die Position der SPD- Fraktion in der Schuldebatte zusammen.
Goecke betonte, dass eine neue Gesamtschule im Norden als Stadtteilschule entwickelt werden sollte, die ein neues Gesamtkonzept mit stadtteilspezifischen Aktivitäten als Treffpunkt für Jugendliche, für Familien, für Senioren einerseits und mit Anbindungen an die umliegenden Kitas und Grundschulen andererseits darstellt. Diese Ansatzpunkte wurden etwa in der Sozialraumbefragung im Norden für Senioren, in den Erfahrungen der Freiherr- vom- Stein- Realschule und der Hauptschule Nord längst formuliert.
Eine neue Schule im Norden muss nach Auffassung der SPD zudem als "Leuchtturm" konzeptionell und inhaltlich zukunftsfähig sein und dadurch eine Strahlkraft entfalten.
"In diesem Zusammenhang ist unbedingt an einen Schwerpunkt im Bereich der MINT-Förderung (also für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu denken. Damit würde an der neuen Gesamtsschule ein besonderes und besonders gefragtes Profil eingerichtet", so Susanne Kohlmeyer, Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes.
Diesen Vorschlag, der durch einen ökologisch-nachhaltig konzipierten Gebäudekomplex (Stichwort: Vertical Gardening) auch nach außen sichtbar werden könnte, hat Susanne Kohlmeyer bereits in die interfraktionelle Arbeitsgruppe zur Schulentwicklungsplanung eingebracht.
Mit Blick auf die Infrastruktur und den möglichen Standort der neuen Gesamtschule fordert die SPD, dass für die verschiedenen Varianten alle Kosten mit belastbaren Zahlen vorgelegt werden. "Im Mittelpunkt muss die Frage stehen: Wie viel Geld wird uns dieses Projekt bis zum Jahr 2025/30 kosten? Hierzu zählen dann Neubaukosten, Umbaukosten, mögliche Sanierungskosten in den bestehenden Gebäuden, Grundstücksverkäufe oder -käufe, aber auch so etwas wie Synergien bezogen auf stadtteilbezogene Funktionen der neuen Schule", so Martin Goecke weiter.
Ferner forderte Goecke, dass in die weiteren Planungen auch externe Beratung oder Gutachten einbezogen werden sollen, um die Schulentwicklung auf der Basis verlässlicher Zahlen zu gestalten. "Wir brauchen hier einen Leuchtturm, aufbauend auf einer inhaltlichen, schulischen Vision für den Norden der Stadt, mit einem Gesamtkonzept für den Stadtteil – und so eine Entwicklung darf am Ende nicht an unzulänglichen Kostenschätzungen und der Konzeption der Räumlichkeiten scheitern", so Martin Goecke abschließend.