von Maria Vornholt
Einige ältere Mitbürger können sich noch gut an das Jahr 1946 erinnern, als die Lutter über die Ufer stieg und weite Teile des Ortskerns von Isselhorst unter Wasser standen wie auch beim letzten Hochwasser 1968. Sicher, das ist schon lange her, seit dieser Zeit ist nie wieder etwas passiert. Aber wenn nun doch….?
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben zu einer gesetzlichen Änderung in Sachen Hochwasserschutz geführt und zu der heftig diskutierten und zum Teil zu recht kritisierten Überschwemmungsgebietskarte für Isselhorst.
Ein Beispiel: Die Krullsbachaue gilt als gefährdetes Überschwemmungsgebiet, daher waren auch Baumaßnahmen für Ausgleichsflächen nötig. Die Wiese, direkt gegenüber dem Eishaus, liegt etwa einen Meter tiefer, der Bach begrenzt sie und sie ist nicht Überschwemmungsgebiet. Da fragt man sich: wieso?
Solcherart Beispiele gibt es mehr. Die Werbegemeinschaft Isselhorst hat dazu einige Fragen gestellt und Probleme aufgezeigt. Thomas Krümpelmann, SPD-Planungsausschussmitglied, erklärt dazu: „Zunächst gilt die Karte der Bezirksregierung, mit allen Konsequenzen, wie wir an der Krullsbachaue gesehen haben. Die Überschwemmungshöhen sind allerdings in der Fläche eher gering. Da kann eine Neuberechnung der Abflussverhältnisse – eine solches Modell lässt die Stadt zur Zeit rechnen – helfen. Dabei können auch Einzelfehler in der Karte orrigiert werden. Dazu ist die Bezirksregierung bereit. Grundsätzlich gibt es ein Überschwemmungsrisiko durch die Lutter, der Abfluss unterhalb ist nicht gut, eher naturnah und der Zufluss von Bielefeld ist wohl realistisch. Dazu kommt, dass Isselhorst in weiten Teilen des Ortskerns flach ist und nur wenig höher als die Lutter liegt.“
Ein noch vor etwa 25 Jahren im Flächennutzungsplan der Stadt Bielefeld vorgesehener See, der das Überschwemmungswasser der Lutter aus Bielefeld hätte aufnehmen können, ist leider ersatzlos gestrichen worden. Die Konsequenz für Isselhorst und die südlicher gelegenen Gemeinden wie z. B. Marienfeld müssen nun den Gefahren einer Überschwemmung allein vorbeugen.