Eine Bildungsoffensive ist notwendig und richtig

Martin Goecke, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Gütersloh

In den Sitzungen des Bildungsausschusses im Februar und im Juni
wurde über ein neues Reinigungs- und ein neues Hausmeisterkonzept für die Gütersloher Schulen abgestimmt. Gleichzeitig formierte sich in den vergangenen Monaten ein Bündnis aus Elternpflegschaftsvertreterinnen und -vertretern, Grundschulleitungen und Hausmeistern, um auf einen in Teilen nicht ausreichenden Zustand an den Gütersloher Grundschulen hinzuweisen.

Es wurden vier Problembereiche identifiziert: die IT-Ausstattung der Schulen, der Offene Ganztag, die Inklusion sowie die Hausmeister- und Reinigungssituation. Die Gütersloher SPD begrüßt ausdrücklich
die Initiative und unterstützt zentrale Forderungen. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Martin Goecke, verwies auf den SPDAntrag der „Schuloffensive“ aus dem September 2011: „Wir haben damals zwei zusätzliche IT-Stellen, die Etablierung von Übergangscoaches auch an Realschulen, ein Konzept zum Ausbau der Schulsozialarbeit sowie Unterstützung für die Inklusion beantragt.“ Auch die Aufstockung der Schulbudgets, gezielte Investitionen für Ganztagsräume an Grundschulen mit hohem Bedarf und ein Ausbau des Ganztags an den weiterführenden Schulen seien Teil des Antrags gewesen. „Leider wurden wir von vielen nur spöttisch belächelt. Es wurden die Bedarfe in Zweifel gezogen oder die Zuständigkeit abgesprochen“, so Goecke weiter. „Der im Jahr 2012 folgende SPDAntrag zur Verbesserung der Hausmeistersituation um zwei Stellen als Minimum wurde durch den Beschluss in der letzten Ausschusssitzung endlich umgesetzt.“

Matthias Trepper als Sprecher im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen unterstützt die Notwendigkeit des sorgsameren Umgangs mit den Schulgebäuden. Eine verbesserte Reinigung und Hausmeisterversorgung sei notwendig und die gefassten Beschlüsse gingen in eine richtige Richtung. „Ob sie allerdings ausreichen, ist unsicher. Auch eine Rückkehr zu einem höheren Anteil städtischer Reinigungskräfte ist für uns noch nicht vom Tisch“, erklärt Trepper. Gleichzeitig rückt er größere Investitionen in den Fokus: „Es kann nicht sein, dass aus baulichen Gründen Kinder nicht am Ganztag teilnehmen können. Hier muss gezielt investiert werden – auch um nachhaltig eine Grundlage für ein qualitativ hochwertiges Ganztagsangebot zu schaffen.“

Auch in den Bereichen IT und bei den Schulbudgets seien die Forderungen aus 2011 noch immer aktuell, machen Goecke und Trepper deutlich. Der vorsichtige Antrag über zwei zusätzliche IT-Betreuungsstellen sei weiterhin richtig. „Dass zwischenzeitlich sogar nur eineinhalb der eigentlich fünf Stellen in diesem Bereich besetzt sind, ist ebenfalls inakzeptabel.“ Bei allen Schwierigkeiten, die
hiermit verbunden sind: Faktisch habe sich seit 2011 hier keinerlei Verbesserung für die Schulen ergeben. Gleichzeitig seien die SPD-Anträge dazu von einer politischen Mehrheit immer wieder abgelehnt worden.
Gespannt warten die SPD-Politiker zudem auf eine Vorlage der eingerichteten Arbeitsgruppe zur Neubemessung der Sekretariatsstellen: „Auch hier ist seit vielen Jahren nicht mehr angepasst worden. Dabei sind die Präsenzzeiten durch die unglaublich positive Entwicklung in den Ganztagsschulen deutlich ausgeweitet worden. Wir gehen davon aus, dass sich das auch in den Ergebnissen der Arbeitsgruppe widerspiegelt“, so Martin Goecke.

Wichtig ist den beiden SPD-Ratsmitgliedern aber auch, zu betonen, dass die Stadt Gütersloh im Schulbereich an vielen Stellen vorbildlich ausgestattet sei. „Trotzdem ist es bedauerlich, dass einige der Probleme sich über die vergangenen Jahre nicht lösen ließen“, so Martin Goecke. Es wurden ab dem Jahr 2015 neue Stellen für den Fachbereich Jugend und Bildung beschlossen. „Wir hoffen, dass dadurch die Aufgaben auf zusätzliche Schultern mit verteilt werden können, und wir damit unserem Anspruch, dass Gütersloh im Schul- und Bildungsbereich eine Vorreiterrolle einnimmt, ein Stück näher kommen“, erklärt Matthias Trepper.