Die Stadt soll die Folgenutzung der bisher von Briten bewohnten Wohneinheiten steuern und sozialen Wohnraum schaffen

"Der Architekt Walter Hauer hat unlängst öffentlich auf das Problem hingewiesen, dass in Gütersloh der Wohnungsbau fast ausschließlich in einem sehr hochpreisigen Sektor erfolge, während es andererseits einen großen Mangel an bezahlbarem Wohnraum gebe. Dieser Mangel an bezahlbarem Wohnraum sollte durch eine konsequente Nutzung der mit dem Abzug der Briten in den nächsten Jahren freiwerdenden rund 1000 Wohnungen verringert werden. Die Folgenutzungen dieser Wohnungen und damit die Entwicklung des Wohnungsmarktes in Gütersloh muss von der Stadt gesteuert werden. Hier besteht Handlungsbedarf." Mit diesen Worten fasste der im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen Matthias Trepper die Position der SPD zusammen.

In Gütersloh entwickelt sich eine Situation, in der einerseits durch den Abzug der Briten demnächst rund 1000 Wohneinheiten frei werden, und andererseits ein großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum offenkundig bereits besteht. Die SPD fordert, dass die Stadt diese Entwicklung steuert, um mehr bezahlbarem Wohnraum zu schaffen. Die zahlreichen Wohnungen im Stadtgebiet sollen nicht dem "Markt" und möglichen Großinvestoren überlassen sondern als sozialer Wohnraum genutzt werden.
Die Wohnungen, die bisher von den Briten genutzt werden, sind nach Alter und Ausstattung als ein recht großes Wohnungsangebot im mittleren Preissegment einzuschätzen. Es handelt sich dabei zum Teil um private Wohnungen, zum Teil um öffentliches Eigentum, das von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) verwaltet wird.
„Wir möchten verhindern, dass Großinvestoren hier schnelles Geld wittern und sich die Filetstücke sichern, um sie hochpreisig anzubieten. Wohnungsangebote zu Hochpreisen gibt es bereits reichlich in unserer Stadt. Wir sehen bei den freiwerdenden Wohnungen der Briten vor allem die Chance, für junge Familien, aber auch für Seniorinnen und Senioren, attraktive und erschwingliche Wohnmöglichkeiten zu schaffen“, erklärt Matthias Trepper.

Zur Umsetzung schlägt die SPD vor, dass die Stadt direkt oder über eine städtische Gesellschaft, an der auch Wohnungsbaugesellschaften beteiligt sein können, die Wohnungen der Briten kauft und damit ein größtmögliches Gestaltungspotential für mehr sozialen Wohnraum schafft. Beispiele für erfolgreiche städtische Wohnungsgesellschaften gibt es in anderen Städten, z.. B. in Rheda-Wiedenbrück.
"Den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Gütersloh zu verringern, ist eine Gestaltungsaufgabe der Stadt. Unser Ziel sollte sein, die Herausforderungen, die mit dem Abzug der britischen Streitkräfte auf uns zukommen, anzunehmen und konstruktiv als Chancen für die Zukunft unserer Stadt zu nutzen", so Matthias Trepper abschließend