Von unserem Redaktionsmitglied Regina Bojak
Gütersloh (gl). Bestens vorbereitet, sachlich, ruhig und höflich – so haben sich die Kandidaten für das Bürgermeisteramt am Sonntag bei einer ersten Gesprächsrunde bei der Spexarder Gewerbeschau präsentiert. Wer auf ein spannendes Streitgespräch auf der Bühne im Zelt gehofft hatte, wurde enttäuscht.
Sowohl Henning Schulz (CDU), Matthias Trepper (SPD) und Norbert Morkes (BfGT) als auch die parteilose Kandidatin Dr. Anke Knopp beantworten ohne zu zögern alle Fragen, die an sie gerichtet werden. Ein Versprecher von Moderator Markus Corsmeyer lässt auf eine lockere Runde hoffen. Als „Dr. Anke Schulz“ stellt er Anke Knopp vor. Die schmunzelt, blickt ihren Mitbewerber von der CDU an und sagt: „Wenn ich so hieße, hätten wir jetzt ein Problem.“
Danach geht das Gespräch leidenschaftslos weiter. Schulz betont, er sei „unterwegs für Gütersloh“, Trepper erklärt, er wisse, „wie der Gütersloher tickt“, Norbert Morkes hebt hervor, dass er „die Sprache der Bürger spricht“, und Anke Knopp verspricht, „die Bürger mitzunehmen bei der Gestaltung der Stadt“.
Dass keine spannende Diskussion Runde entstehen kann, liegt auch an der knapp bemessenen Zeitspanne. Rund eine Stunde soll die Talkrunde dauern. Und als Norbert Morkes und Henning Schulz gerade beim Thema Buswartehäuschen über Kosten und Einnahmen aneinandergeraten, schaltet sich Corsmeyer ein: „Ich weiß, das ist ein spannendes Thema, aber wir haben nicht genug Zeit, um intensiv darüber zu diskutieren.“
Nach einer kurzen Pause dürfen die Zuhörer Fragen stellen. Die Bürgermeister-Kandidaten bleiben souverän. Sie erklären, wie sie in Zukunft günstigen Wohnraum fördern wollen und wie garantiert wird, dass Menschen ohne eigenes Fahrzeug mit den neuen Busfahrplänen auch nach 20 Uhr noch in die Innenstadt gelangen können.
Nach gut eineinviertel Stunden ist der offizielle Teil des Gesprächs beendet. Die Kandidaten mischen sich noch für eine Weile unter die Besucher der Gewerbeschau. Dr. Anke Knopp, Norbert Morkes, Matthias Trepper und Henning Schulz haben sich dem Publikum bodenständig präsentiert. Das ist für eine Stadt wie Gütersloh wohl keine schlechte Referenz für einen Bürgermeisterkandidaten. Von einigen Gästen vor der Bühne war jedoch zu hören, dass sie sich ein bisschen mehr Temperament im Wahlkampf wünschen.
Foto v. l. n. r.: Matthias Trepper, Norbert Morkes, Dr. Anke Knopp, Henning Schulz