Veränderungssperre soll auf den Prüfstand

Gütersloh (raho). Wie reagiert die Stadt auf die baulichen Fakten, die Investor Ludger Westkämper inzwischen auf dem von ihm erworbenen Wellerdiek-Areal geschaffen hat? Welche Auswirkungen haben die Pläne des Unternehmers aus Herzebrock-Clarholz auf den städtebaulichen Rahmenplan, an dem seit einiger Zeit die beiden heimischen Architekturbüros Hauer und Heitmann arbeiten? Und nicht zuletzt: Was bleibt übrig von ihrem Siegerentwurf für das sogenannte Kaiserquartier mit dem früheren Wellerdiek-Grundstück als Kern-Bestandteil?
"Sehr bald", sagt Planungsamtschef Michael Zirbel, werde die Verwaltung Antworten auf diese Fragen geben. Voraussichtlich in der Februar-Sitzung des Planungsausschusses. Noch für diese Woche sei ein Abstimmungsgespräch mit der Arbeitsgemeinschaft Hauer/Heitmann anberaumt. Dabei solle erörtert werden, wie sich die unterschiedlichen Ansätze sinnvoll miteinander verschneiden lassen, sagte Zirbel. Es sei nicht zu bestreiten, dass die neu geschaffenen baulichen Fakten für die nächsten Jahre gelten.
Vor diesem Hintergrund haben SPD und BfGT einen gemeinsamen Antrag eingereicht, der im Planungsausschuss am Dienstag kommender Woche behandelt wird. Danach soll die Verwaltung die Aufhebung der im Vorjahr beschlossenen Veränderungssperre für das Quartier Kaiserstraße prüfen. Außerdem sollen die Festsetzungen im zu ändernden Bebauungsplan für den Bereich Friedrich-Ebert-Straße und Strengerstraße mit den verschiedenen Eigentümern und Investoren abgestimmt werden. Ferner fordern die beiden Fraktionen, die Sortimentsbeschränkungen hinsichtlich des Einzelhandels an die üblichen Vorgaben für die Innenstadt anzupassen.
Zur Begründung hieß es, die Wettbewerbsplanung mit einem zentralen Platz und einer vollständigen Neubebauung sei aufgrund der Renovierungen des Altbestands nicht mehr vollständig realisierbar. Darauf müsse die künftige Planung eingehen. Sollte es schwierig werden, für die unterschiedlichen Teile des Bebauungsplans eine gemeinsame Lösung zu finden, könnte auch eine Teilung des Änderungs-Verfahrens in Frage kommen.
Wie berichtet, plant Westkämper unter anderem die Ansiedlung eines Bio-Supermarktes an der Eickhoffstraße, die Verlegung des Spielzeugmarktes Toys World von der Hans-Böckler-Straße ins ehemalige Möbelhaus Wellerdiek und entlang der Kaiserstraße ein neues Parkhaus.