Wellerdiek: Die Sperre soll fallen

Gütersloh(rec). Die SPD-Ratsfraktion rückt von der von ihr mitverhängten Veränderungssperre für das Wellerdiek-Areal ab. Gemeinsam mit der BfGT, die immer schon dagegen war, gibt es jetzt zwei Fraktionen, die Investor Ludger Westkämper den Weg frei räumen wollen.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellte SPD-Fraktionschef Thomas Ostermann gestern fest, dass sich die Ausgangssituation verändert habe: »Als wir die Sperre beschlossen haben, hieß es noch, aus dem Wellerdiek-Areal würde ein gigantischer Schotterparkplatz.« Inzwischen seien vorhandene Gebäude grundsaniert, brandschutztechnisch erneuert und mit neuester Technik ausgerüstet worden. An der Eickhoffstraße »entstand ein bauliches Ensemble, das Tradition und Moderne miteinander verbindet und nicht nur als optische Bereicherung des Straßenzuges, sondern auch der Innenstadt bezeichnet werden kann,« heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Die Veränderungen seien von Bürgern und Einzelhändlern überwiegend positiv aufgenommen worden. Norbert Morkes (BfGT): »Mehr als zehn Jahren herrschte Stillstand auf dem Gelände. Das sollten wir nicht künstlich verlängern.«
Die Planungsexperten Dr. Thomas Krümpelmann (SPD) und Sylvia Moers (BfGT) sehen ohnehin keine andere Möglichkeit: »Ohne die Immobilien- und Grundstückseigentümer läuft gar nichts. Wenn sie ihre Häuser nicht verkaufen und abreißen lassen wollen, dann passiert auch nichts.« Der aufwändige und teure städtebauliche Wettbewerb zum Wellerdiek-Areal sei deshalb nicht für die Katz gewesen: »Daraus kommt manche Anregung, die wir im neuen Bebauungsplan berücksichtigen sollten.« Dazu zähle vor allem die Entwicklung der Strengerstraße, die in den vergangenen Jahren enorm gelitten habe. Ob an der Kaiserstraße tatsächlich ein neues Parkhaus gebraucht werde, sei ebenfalls zu hinterfragen. Mit einer Anfrage im Dezember und einem Antrag im Januar wollen SPD und BfGT das Thema im Planungsausschuss voranbringen.