
von ludger osterkamp
Gütersloh. Die SPD hat in Gütersloh so viele Mitglieder wie das Jahr Tage: 365. Seit gestern Abend haben sie für die Bürgermeisterwahl im September nächsten Jahres einen Aspiranten: Matthias Trepper. Der 46-jährige Bankkaufmann blieb ohne Gegenkandidat und wurde mit knapp 90 Prozent der Stimmen gewählt.
37 stimmberechtigte Mitglieder waren zur Versammlung im Gütersloher Brauhaus erschienen. 33 stimmten mit Ja, zwei mit Nein, zwei enthielten sich. Trepper nahm die Wahl an und versprach, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass das Bürgermeisteramt auch nach dem Ausscheiben von Maria Unger in den Händen der Genossen bleibt. Unger hinterlasse große Fußspuren.
Sozialdemokratie, so Trepper, sei für ihn wie ein Kompass; ihre drei Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität führten ihn durchs Leben. Seine Vision für Gütersloh sei "eine Stadt des Miteinanders". Eine gerechte Stadt, eine, die sich für die Benachteiligten einsetze, eine, der Bildung, Familie und bezahlbarer Wohnraum wichtig sei, die die Menschen beteilige, und eine, die dabei nicht die Wirtschaftsförderung außer Acht lasse. Er sehe sich als Teamplayer, der Gütersloh "gemeinsam mit dem starken Team der Stadtverwaltung" voranbringen wolle.
Fraktionsvorsitzender Thomas Ostermann, der Trepper als Kandidaten des Stadtverbandsvorstandes vorgeschlagen hatte, sagte, er sehe in ihm einen Kandidaten, der in Gütersloh verortet sei. Trepper sei in Gütersloh geboren, aufgewachsen, nehme Aufgaben in Vereinen wahr und wisse, wie die Stadt tickt. Mit Blick auf den designierten CDU-Kandidaten Henning Schulz sagte Ostermann, es gebe andere, "die kennen die Stadt nur nach Aktenlage. Sie meinen, die Stadt zu kennen, aber in Wirklichkeit wissen sie nicht, wie das Herz dieser Stadt schlägt." Trepper könne führen, und verdiene die Solidarität aller Sozialdemokraten.