Von unserem Redaktionsmitglied Gerrit Dinkels
Gütersloh (gl). Je drei Pralinés mit Stadtwappen auf den Tischen sollten den Ratsmitgliedern am Freitag die konstituierende Sitzung versüßen. Künftig müssten sie ohne Nervennahrung auskommen, warnte Bürgermeisterin Maria Unger (SPD), als sie die erste Zusammenkunft eröffnete.
„Ich hoffe, dass es gelingen wird, viele Entscheidungen zum Wohl der Stadt einstimmig zu treffen“, sagte das Stadtoberhaupt. Unger hieß zwölf neue Ratsmitglieder willkommen und gratulierte zur Wahl. Anschließend lauschten alle Volksvertreter der Verpflichtungsformel.
Der Wunsch der Bürgermeisterin ging zunächst in Erfüllung: Einstimmig bei zwei Enthaltungen wurden Monika Paskarbies (CDU) und Matthias Trepper (SPD) zu stellvertretenden Bürgermeistern (wieder-) gewählt. Danach war es mit dem Einvernehmen schon kurzzeitig vorbei.
Als es um die Größe der Ausschüsse ging, beantragte die Linke entgegen früherer Absprache 11er-Ausschüsse. Das sei günstiger und sichere jeder Fraktion das Stimmrecht, so Fraktionschef Manfred Reese. „Man kann nicht alles unter Kostengesichtspunkten sehen. Das würde die Stärke der Fraktionen sehr verzerren“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Ostermann, der früher für 14er-Ausschüsse plädiert hatte. CDU-Fraktionschef Heiner Kollmeyer sagte, 11er seien sehr verzerrend. Birgit Niemann-Hollatz: „15er geben eine gute Abbildung des Wahlergebnisses wieder.“ So wurde es dann auch von CDU, Grünen und BfGT gegen die Stimmen von SPD, Linken, UWG und Florian Schulte-Fischedick (FDP) beschlossen. In den 15er-Gremien bekommt die CDU sechs Sitze, die SPD vier, Grüne und BfGT bekommen je zwei sowie Linke und UWG in jeweils fünf Ausschüssen einen Sitz mit Stimmrecht.
Einhelligkeit herrschte wieder bei der Besetzung der Vorsitze: Finanzausschuss Markus Kottmann (CDU); Rechnungsprüfungsausschuss Detlev Kahmen (CDU); Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen Andreas Müller (BfGT); Planungsausschuss Heiner Kollmeyer (CDU); Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren Volker Richter (SPD); Bildungsausschuss Susanne Kohlmeyer (SPD); Kulturausschuss Hans-Peter Rosenthal (Grüne); Ausschuss für Umwelt und Ordnung Dr. Siegfried Bethlehem (SPD); Sportausschuss Gerhard Feldhans (CDU) sowie Wahlprüfungsausschuss Monika Paskarbies (CDU). Der Hauptausschuss wird kraft Amtes von der Bürgermeisterin geleitet, der Jugendhilfeausschuss bestimmt den Vorsitz selbst.
Niemann-Hollatz kündigte an, dass die Umweltverbände im Umweltausschuss einen Sitz mit beratender Stimme erhalten sollen, außerdem Elternvertreter und das Jugendparament je einen im Bildungsausschuss.