SPD gibt sich kämpferisch

Kreis Gütersloh (bit). Frühlingsempfang und -erwachen beflügeln den Kampfgeist des SPD-Kreisvorsitzenden Hans Feuß (Harsewinkel). Für die Kommunalwahl am 25. Mai sieht der Landtagsabgeordnete die Sozialdemokraten gut aufgestellt.
In Rheda-Wiedenbrück, wo die SPD-Kandidatin Brigitte Frisch-Linnhoff dem CDU-Bürgermeister Theo Mettenborg gegenübersteht, erwartet er ein spanendes Ergebnis. Was den Landrat betrifft, legt er einen drauf: „Sven-Georg Adenauer (CDU) ist Vergangenheit, Kandidatin Elvan Korkmaz (SPD) Zukunft.“ Feuß erkennt in der 28-Jährigen eine Frau für alle Fälle, sehr kommunikativ und wie „ein Schwamm, der fachlich alles aufsaugt“.

Dann bekommt Landrat Adenauer die volle Breitseite, weil er gegen den Stärkungspakt für finanzschwache Städte wettere, weil er seine Nebeneinkünfte nicht voll an den Kreis abführe wie Bürgermeisterin Maria Unger (SPD) an die Stadt Gütersloh und weil er im Gesamtschulstreit mit der Stadt Halle „bis zur letzten Patrone“ kämpfen wolle. Der SPD-Politiker findet letztere Aussage „voll neben der Spur, weil Schulen Lehr- und keine Militärstandorte sind“.
Die Ursache des Stärkungspakts macht Feuß beim ehemaligen CDU-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers aus, der den Kommunen das Geld aus der Tasche gezogen habe. Der SPD-Landtagsabgeordnete rechnet vor: Von 11,3 Millionen Euro aus Gemeindekassen des Kreises fließen 11,7 Millionen Euro zurück an bedürftige Kommunen in Ostwestfalen-Lippe. Mit Blick auf ein Europa in der Vertrauenskrise fordert Feuß, die Menschen müssten selbst wieder das Gefühl bekommen, im Mittelpunkt zu stehen und nicht nur marode Banken.

Weil der SPD-Mann fühlt, dass die CDU Angst habe, gegen SPD-Frauen anzutreten, begrüßt er nur solche: drei Generationen Unger (Bürgermeisterin Maria, Kreistagsmitglied Tochter Anke und Enkelin Anna), Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann (Halle) und Christina Kampmann MdB (Bielefeld). Elvan Korkmaz will ihren Heimatkreis Gütersloh in Rot tauchen, ihn sozialer und leistungsfähiger machen. Sie will keine Veränderung um der Veränderung willen, sondern Stärken weiter aufbauen, „weil die Kreditpolitik bisher von Stillstand geprägt war“. Neue Ideen und grüne Technologien schweben Korkmaz vor. Die SPD-Landratskandidatin kündigte Förderprogramme mit jungen Medizinern an, um voranzukommen bei der „politischen Baustelle ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“.