Gütersloh. Die zweite Revision des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) stand bei der Veranstaltung "Fraktion vor Ort – Alle Chancen für jedes Kind" der SPD-Landtagsfraktion im Zentrum von Lob und Kritik. Auf Einladung der örtlichen SPD-Landtagsabgeordneten Hans Feuß und Georg Fortmeier waren über 80 interessierte Bürger ins Parkhotel gekommen. Als Referent stand der Landtagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend, Dennis Maelzer der Kritik und den Fragen Rede und Antwort.
Zur Begrüßung machte der Landtagsabgeordnete und Moderator Hans Feuß klar, in welche Richtung die zweite Revisionsstufe des KiBiz gehen soll: "Früher hieß es Kindergarten ist Spielerei und in der Schule beginnt das Lernen und damit der Ernst des Lebens – von diesen verstaubten Gedanken müssen wir uns endgültig verabschieden". Über 80 Erzieherinnen und Erzieher, Fachkräfte aus Jugendämtern, Mitglieder von Elternbeiräten und Einrichtungs- und Trägerleitungen aus dem Kreis Gütersloh und der Stadt Bielefeld waren zu Gast. Sie wurden vom Referenten Dennis Maelzer über die kommenden Änderungen informieren: "Der wichtigste Schritt dieser zweiten Revision des KiBiz ist die klare Festlegung eines gemeinsamen Bildungsbegriffs im Bereich der Kitas und dem elementarpädagogischen Bereich. Hierdurch wird klargemacht, dass dieser Bereich aus der Sicht aller Beteiligten eindeutig zur Bildungskette hinzugehört und als solcher verstanden werden muss."
Maelzer erläuterte die weiteren Veränderungen: Hierzu gehören die Abschaffung des vielfach kritisierten Sprachtests "Delfin 4" bei gleichbleibenden Mitteln für praxisbegleitende Sprachförderung, zusätzliche Ausgaben für Fortbildungen, eine Verbesserung der Planungssicherheit und der Mitbestimmungsrechte für Eltern und eine Vereinheitlichung der Kind-Pauschalen. "Ein weiterer großer Teil der Reform ist der Ansatz Ungleiches auch ungleich zu behandeln. Deswegen werden, neben weiteren 55 Millionen Euro jährlich für alle Kitas, zusätzlich ebenfalls 45 Millionen Euro dafür ausgegeben, rund 1.800 Kitas in ganz NRW zu unterstützen, in denen es besondere Bedarfe gibt."