
Gütersloh (upk). „Mein Betreuungswahlkreis“, sagt die frischgebackene SPD-Bundestagsabgeordnete Christina Kampmann aus Bielefeld und meint damit den Kreis Gütersloh. Nach dem Ausscheiden des langjährigen SPD-Urgesteins Klaus Brandner aus dem Bundestag sind die heimischen Sozialdemokraten personell nicht mehr in Berlin vertreten. Kampmann, die nach eigenen Worten in Berlin zu den „SPD-Youngstern“ gehört, will diese Lücke schließen.
„Ich will auch in Gütersloh Ansprechpartner sein und die Bürgerarbeit von Brandner fortsetzen“, erklärte die 33-Jährige gestern in einem Gespräch mit der Presse. Sie verstehe sich als Sprachrohr ihrer Partei.
Bei der Wahl ihrer Mitarbeiter hat die Bielefelderin auf Kontinuität gesetzt. Während ihr im Wahlkreis der ehemalige Brandner-Mitarbeiter Fritz Spratte, „als wichtiges Bindeglied“ zur Seite steht, kann sie auch in der Bundeshauptstadt auf bewährte Kräfte bauen.
Neu im Team und zuständig für Pressearbeit ist der 30-jährige Jörg Rodermund. Auf das seit der Porta-Klage und der Kimpel-Personalie konfliktbelastete Verhältnis zwischen den Städten Bielefeld und Gütersloh angesprochen, gab sich die neue Bundestagsabgeordnete gelassen und zuversichtlich. „Wir haben die Probleme bereinigt und arbeiten inzwischen gut und konstruktiv zusammen“, betonte sie.
Hans Feuß, SPD-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter, sieht die Sache als bekennender Fußball-Fan sportlich. Wenn Listen aufgestellt würden, gebe es oft begründete Probleme, erklärte er: „Wir haben den Kürzeren gezogen. Beim nächsten Mal werden die Karten neu gemischt. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Der Politiker setzt darauf, dass der Gütersloher Kandidat im Jahr 2017 einen guten Listenplatz bekommt.
Nachdem die organisatorischen Dinge in Berlin geregelt sind, will sich Christina Kampmann jetzt der Sacharbeit widmen. „Die Gremienarbeit geht los“, so das Mitglied des Europaausschusses und hat mit dem Thema „Ukraine“ die erste Herausforderung auf dem Tisch. „Wir wollen in dieser Sache eine europäische Antwort formulieren“, formuliert die Berichterstatterin der SPD vorsichtige Worte. Die Europäische Union müsse gerade vor dem Hintergrund, dass dort die jüngere Generation europaorientiert sei, gesprächsoffen bleiben.
Die weiteren Themen der 33-jährigen Verwaltungswirtin sind die Jugendarbeitslosigkeit in Europa und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei diesen Themenkreisen wünscht sich die junge Politikerin parteiübergreifende Lösungen.