
Kreis Gütersloh (pb). Der alte Kreisvorsitzende der SPD ist auch der neue: Hans Feuß aus Harsewinkel wurde beim Kreisparteitag der Sozialdemokraten am Samstag im Saal Kreutzheide in Westerwiehe mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. 85 von 99 abgegebenen Stimmen entfielen auf ihn, 9 Delegierte stimmten mit nein, 5 enthielten sich. An der Seite des Vorsitzenden stehen Kassierer Dr. Thomas Krümpelmann (Gütersloh) und seine Stellvertreter Ulla Ecks (Rietberg), Patrick Schlüter (Versmold) und Ulrike Sommer (Halle).
Im Mittelpunkt des Berichts von Hans Feuß über die Arbeit des Kreisvorstandes stand natürlich die Landtagswahl vom 13. Mai, die eine deutliche Regierungsmehrheit für Rot-Grün brachte. Als Gründe für den Erfolg nannte der Redner: Die SPD hat sich als Partei der kleinen Leute erwiesen, Hannelore Kraft als Spitzenkandidatin hat „gezogen“ und als Themen waren soziale Gerechtigkeit und Bildung entscheidend.
Analyse der drei Wahlkreise: Im nördlichen Wahlkreis 94 hat Georg Fortmeier (der am Samstag 57 wurde) mit 10 Prozent gegenüber dem CDU-Kandidaten seinen Vorsprung mehr als verdoppelt. Den Wahlkreis 95 holte Feuß selbst nach einem spannenden Wahlabend mit Serverausfall (Zittern bis zuletzt) mit 918 Stimmen Vorsprung vor Ursula Doppmeier (CDU). Im Wahlkreis 96 verbesserte Jochen Gürtler sein Ergebnis um 2,4 Prozent, insgesamt gab es SPD-Zugewinne von 5,3 Prozent, und im CDU-dominierten Rheda-Wiedenbrück lag die SPD mit 34,88 Prozent erstmals vor der CDU mit 32,33 Prozent. Feuß: „Langsam aber sicher malen wir den Südkreis rot an“.
Der Dank des Vorsitzenden galt den Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern, Brigitte Kowalke und Wolfgang Bölling im Parteibüro in Gütersloh und Klaus Brandner für seine Arbeit im Bundestag. Feuß verteidigte die Präventionspolitik von Hannelore Kraft und sah gute Perspektiven für die Bundestagswahl 2013. Feuß: „Die Kommunalwahlen 2014 haben wir auch schon im Blick.“
Den Bericht der Kreistagsfraktion gab Ulla Ecks (wir berichten noch), zum Kassenbericht sprach Kassierer Dr. Thomas Krümpelmann. Nach seinen Worten ist die SPD vor allem bemüht, ein finanzielles Polster für die kommenden Wahlkämpfe (Bundestagswahl 2013, Kommunalwahl 2014 und Wahl der Bürgermeister und Landräte in 2015) zu bilden.
Geschäftsführer Wolfgang Bölling berichtete von einem leichten Rückgang der Mitgliederzahl (aktuell sind es 1.335), eine bessere Finanzstruktur der Partei ist von der zu erwartenden Steigerung der Zuschüsse zu erwarten, weil die Partei bei der Landtagswahl 670.000 Stimmen mehr als 2010 geholt hat. Der Durchschnittsbeitrag im Kreis beträgt 9,22 Euro im Monat. Wichtig für den Geschäftsführer ist die Kandidatensuche für die kommenden Wahlen und Qualifizierungshilfe für diese.
In seinem Grußwort gab sich Klaus Brandner (MdB) zuversichtlich, dass die SPD gute Chancen hat, im nächsten Jahr Regierungsverantwortung zu übernehmen. Mit Blick auf sein eigenes, bevorstehendes Ausscheiden sagte er: „Es ist gut, wenn ein Jüngerer den Staffelstab übernimmt.“
Per Akklamation sprach sich der Parteitag eindeutig gegen ein mögliches Fracking im Kreisgebiet aus. Dazu hatten unter anderem Lothar Kletzin (Verl) und Thorsten Klute (Versmold) gesprochen. Beim Fracking wird mit Hilfe von giftigen Chemikalien, die in den Boden gepresst werden, nach Erdgas gesucht. Die SPD sieht dadurch eine mögliche Gefährdung des Trinkwassers.