von Holger Kosab
Kreis Gütersloh. Heute um 15 Uhr geht’s richtig los. Nachdem die fünf Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Gütersloh bereits Fraktionsluft geschnuppert haben, tritt heute erstmals das auf 237 Mitglieder gewachsene Parlament zusammen.
Hans Feuß (SPD)
Kaum war Feuß im dritten Anlauf gewählt, da musste er auch schon ans Eingemachte: als Mitglied der Arbeitsgruppe, die für den Koalitionsvertrag von Rot-Grün die Felder Familie, Kultur, Kinder, Jugend und Sport bestellt mit Themen wie U-3-Betreuung und frühkindliche Bildung. „Da wird nicht herumgeeiert, da geht es hart zur Sache“, sagte Feuß. Neu sei für ihn, dass es Personal gebe, das einem zuarbeite. Ansonsten sei in Düsseldorf alles einfach ein bisschen größer – und formaler. Seine Anfangseuphorie habe darunter aber nur minimal gelitten. Und einmal saß er am Rhein und dachte: „Ich als kleiner Fuzzi aus dem ehemaligen Bielefelder Westen sitze jetzt im Landtag und kann Politik mitgestalten.“
André Kuper (CDU)
Nach 15 Jahren als Rietberger Stadtoberhaupt ist Kuper seit dem 18. Mai offiziell Mitglied des Landtags. Nach der langen Bürgermeisterschaft sei dies eine schöne Herausforderung. Dabei gehe er das neue Amt zugleich optimistisch, realistisch und ohne Illusionen an. Vor einer Woche hatte er die erste Besuchergruppe aus dem Wahlkreis zu Gast: die Katholische Arbeitnehmerbewegung Wiedenbrück. Über Pfingsten hat er sich an der Ostsee eine letzte Erholung gegönnt, bevor er bestenfalls in den Wunschausschüssen – denen für Kommunales und Finanzen – harten politischen Boden beackern kann. Richtig los gehe die Oppositionsarbeit aber erst, wenn Rot-Grün den Koalitionsvertrag präsentiere.
Wibke Brems (Grüne) ….
Ursula Doppmeier (CDU) ….
Georg Fortmeier (SPD)
Gestern ist Fortmeier ausnahmsweise mit dem Auto und seiner Frau Almut nach Düsseldorf gereist. Mit dem Zug hätte er die Kaffeemaschine, Bilder und weitere Dinge nicht transportieren können, mit denen er sich – nach zwei Jahren mit kahlen Wänden – endlich richtig einrichtet. Auf den Alltag haben sich alle elf SPD-Abgeordneten aus OWL beim gemeinsamen Abendessen eingestimmt – mit dem richtigen „Ostwestfalen-Touch“. Durch die Vergrößerung der Fraktion von 67 auf 99 Mitglieder sinke die Arbeitsbelastung der einzelnen Abgeordneten: So sitze jeder nur noch in zwei statt in drei Ausschüssen.