Bürgerantrag der Jusos: Stadt Gütersloh soll schulisches Engagement gegen Rechts fördern

Zwei Anschläge auf Personen aus dem linken Spektrum, fremdenfeindliche Texte auf einer Homepage, Neonazi-Aufkleber in der Innenstadt: Nach der Gründung einer „Kameradschaft Gütersloh“ wurde im letzten Jahr über eine Reihe mutmaßlich rechtsradikal motivierter Vorfälle berichtet und diskutiert. Mit einem Bürgerantrag greifen die Gütersloher Jusos das Thema auf. Die Jugendorganisation der SPD will das Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit an den Schulen stärken.
„In Gütersloh dürfen wir die Gefahr von Rechts nicht aus den Augen verlieren, nur weil es gerade ruhig um die Gütersloher Neonazis zu sein scheint. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die rechtsradikale Saat in unserer Stadt keinen fruchtbaren Boden findet“, sagt Felix Eggersglüß, Vorsitzender der Jusos in der Stadt Gütersloh. Als Jugendorganisation setzen die Jusos bei den jungen Menschen an.

In ihrem Bürgerantrag fordern sie die Mitglieder des Stadtrates auf, „alle städtischen Schulen aktiv bei themenbezogenem Unterricht und bei Projekten gegen Nationalsozialismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu unterstützen“, wie es im Antragstext heißt. Konkret möchten die Jusos, dass die Stadt Gütersloh Lehrerinnen und Lehrer bei der Verwirklichung von Ideen und Projekten gegen Fremdenfeindlichkeit unterstützt. „Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass viele Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Unterricht großen Wert darauf legen, Demokratie und Toleranz zu vermitteln. Wir Jusos möchten, dass die Stadt ihnen auch Projekte und Exkursionen ermöglicht, die anders vielleicht nicht zu finanzieren wären“, erklärt Felix Eggersglüß.
Besonders wichtig ist den Jusos das Engagement von Schülerinnen und Schülern. In den Schülervertretungen und im Gütersloher Jugendparlament (JuPa) zeige sich immer wieder, dass viele junge Menschen bereit seien, sich gegen Rassismus zu engagieren. Diese Bereitschaft müsse die Stadt finanziell und ideell fördern. Dass sich das JuPa und zum Beispiel die Anne-Frank-Gesamtschule aktuell mit der Teilnahme beim bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beschäftigen, begrüßen die Jusos. Wenn es den Schulen gelinge, die anspruchsvollen Teilnahmebedingungen des Netzwerkes zu erfüllen, solle die Stadt Gütersloh auch hier für Unkosten aufkommen und mit städtischem Personal Unterstützung leisten: „Wir Jusos sind uns sicher, dass die Stadt in diesem Bereich mit wenig Geld der Demokratie einen großen Dienst erweisen kann“, erläutert der Juso-Vorsitzende.