Die Ehrenamtsförderung in Gütersloh wird durch ungenaue Beschlüsse des Sozialausschusses praktisch in Frage gestellt

Thomas Ostermann

„Bereits die Mehrheitsentscheidung des Sozialausschusses vom 30. Juni gegen das Ehrenamtsbüro der Verwaltung und für ein neu zu schaffendes privates Zentrum war ungenau und von der Verwaltung nicht umsetzbar. Nach dem neuen Beschluss von Plattform, BfGT und FDP sollen Gespräche mit lokalen Akteuren für ein Konzept zur Koordinierung des Ehrenamtes geführt werden. Das ist in der Sache wieder ungenau, von der Verwaltung daher nicht umsetzbar und stellt somit die Förderung des Ehrenamtes praktisch in Frage. Die Wiederholung des Gleichen macht etwas Falsches nicht besser“, mit diesen Worten kritisierte der SPD- Fraktionsvorsitzende Thomas Ostermann die Entscheidung des Sozialausschusses.

Zu der Umsetzbarkeit des Beschlusses vom Juni hat die Verwaltung einen negativen Sachstandsbericht gegeben. Der Bericht zeigt eindeutig, dass ein von privaten Akteuren getragenes neues Zentrum für Ehrenamt nicht realisierbar ist, da es offenbar weder private Initiativen oder Stiftungen, die die Trägerschaft übernehmen wollen, noch ein Konzept über Ziele, Umsetzungsschritte, Personalbedarf und Finanzierung für eine solche private Konstruktion gibt. Aus diesem Grund hatte die SPD beantragt, die Arbeit des Ehrenamtsbüros im Fachbereich Familie und Soziales mit einer halben Personalstelle über den 31.12.2011 hinaus als dauerhafte Aufgabe fortzuführen.

Das Ergebnis des Verwaltungsberichtes wurde von Plattform wie BfGT und FDP einfach übergangen und ein neuer Beschluss mit ebenso ungenauen Angaben durchgesetzt. Der erste Beschluss war nicht umsetzbar, und jetzt wird einfach anstelle eines neu zu schaffenden privaten „Zentrums“ der „Auftrag zu Gesprächen mit Akteuren lokalen Engagements über ein zu erstellendes Konzept zur Koordinierung des Ehrenamtes“ erteilt. Als Akteure werden von den Schulen über Senioren bis zum Stadtsportverband viele genannt. Die Verwaltung hat demgegenüber deutlich gemacht, dass konkretere Angaben für eine Umsetzung notwendig sind.

„Es gibt keine privaten Träger für ein privates Ehrenamtsbüro, und es gibt ebenso kein Konzept für eine solche verwaltungsexterne Konstruktion. Diese Fakten werden von der neuen Mehrheitsentscheidung im Sozialausschuss einfach ignoriert und mit einem nebulösen ungenauen Beschluss verschleiert. Die Ehrenamtsförderung ist dadurch praktisch in Frage gestellt. Das ist der falsche Weg für unsere Stadt“, so Thomas Ostermann abschließend.