

Seit 2007 wird das Ehrenamt in Gütersloh zunächst durch die Stadt und dann durch die Sparkasse Gütersloh mit Personal- und Sachkosten für eine halbe Stelle gefördert. Dieses Projekt hat in den vergangenen Jahren erfolgreich bürgerschaftliches Engagement unterstützt, sei es durch die Herstellung guter Rahmenbedingungen, durch Koordination und Informationsaustausch oder auch durch die Entwicklung neuer Zugänge zum Ehrenamt. Selbstverständlich ist kein Projekt so perfekt, dass nicht auch Verbesserungen möglich sind. Hierzu muss man dann sicherlich die zur Verfügung stehenden Ressourcen mit dem Aufgabenkatalog in Einklang bringen.
Was die so genannte „Plattform Plus“ jedoch im letzten Sozialausschuss beantragt und mit den Stimmen von CDU, Grünen, UWG, FDP und BfGt durchgesetzt hat, dient der Förderung von bürgerschaftlichem Engagement in keiner Weise. Da wird das Projekt zum 31.12.2011 beendet, ohne etwas Konkretes für die Zeit danach zur Verfügung stellen können. Die Eingliederung in die Verwaltung wird aufgehoben, und nach neuen Lösungen durch private Träger soll gesucht werden.
In einem offiziell zum weiteren Vorgehen anberaumten Termin der Verwaltung mit Politik und potentiellen Förderern am 19.07.2011 legte Herr Kottmann von der CDU für die Plattform dann eine Stellenbeschreibung eines Sozialmanagers vor, die unter dem Strich nach fachlicher Einschätzung ca. 60.000 – 65.000 EUR kosten würde. Es stehen aber gemäß eigenem Antrag der Plattform nur 20.000 EUR zur Verfügung. Zur Deckung der Differenz wurden keinerlei Vorschläge gemacht.
Es ist gegenwärtig überhaupt nicht erkennbar, dass jemand bereit ist, diese Aufgaben in irgendeiner Form ehrenamtlich oder hauptamtlich auszufüllen. Somit wird ein Vakuum entstehen und ehrenamtliches Engagement potentiell in Gefahr gebracht.
„Dieses Vorgehen ist plan- und konzeptionslos und entspricht in keiner Weise dem Grundsatz eines verantwortungsbewussten Handelns in der Kommunalpolitik. Wir als SPD-Fraktion missbilligen dieses Vorgehen als schädlichen politischen Aktionismus, der in der Sache nur zu negativen Folgen für das Ehrenamt in Gütersloh führen wird. Es ist nicht nachvollziehbar, was sich die Plattformpartner bei dem gestellten Antrag und diesen Abläufen gedacht haben“, so fassten die sozial- und jugendpolitischen SPD- Sprecher Clemens Offel und Volker Richter die Kritik ihrer Fraktion zusammen.
„Man kann der CDU nur dringend empfehlen, über die Folgen ihres Handelns nachzudenken und in Zukunft vor einer möglichen Antragstellung auch deren Auswirkungen zu bedenken. Wir fordern die Plattformpartner sowie FDP und BfGt daher auf, dem ursprünglichen Verwaltungsvorschlag zu folgen und das Ehrenamtsbüro dauerhaft im Fachbereich Familie und Soziales anzusiedeln“, so Clemens Offel und Volker Richter abschließend.