

Zu Beginn des Jahres ist von der Bundesregierung nach langen Verhandlungen mit dem Bundesrat das so genannte „Bildungs- und Teilhabepaket“ für Kinder und Jugendliche aus Familien mit ALG II- Bezug und einkommensschwachen Familien eingerichtet worden. Durch langwierige Verhandlungen ist dieses Paket, wenn auch rückwirkend zum 01.01.2011, erst spät in Kraft getreten.
„Wie der Presse zu entnehmen war, wurden Anträge für Leistungen des Bildungspaketes auch in Gütersloh bisher nur sehr schleppend gestellt. Für den größten Teil der anspruchsberechtigten Kinder und Jugendlichen liegt bislang kein Antrag vor. Angesichts der großen Bedeutung von Bildung einerseits und des gesellschaftlichen Konsens andererseits, dass besonders für Kinder aus einkommensschwachen Familien der Zugang zu Bildung verbessert werden muss, ist eine weitgehende Förderung wünschenswert und notwendig. Wie wollen wissen, wie es mit der Umsetzung des Bildungspaketes in Gütersloh bestellt ist“, mit diesen Worten erläuterten Martin Goecke als bildungspolitischer und Volker Richter als jugendpolitischer Sprecher der SPD- Fraktion ihre Anfrage an die beiden Fachausschüsse.
Die SPD bezweifelt, ob ein bloßes Anschreiben mit Verweis auf die Möglichkeiten der Antragstellung und Förderung ausreicht, um die gewünschte und möglichst breite Inanspruchnahme des Bildungspaketes in Gütersloh zu erreichen. Im Einzelnen beinhaltet die SPD- Anfrage u. a. folgende Punkte:
•Wie ist der Stand bzgl. der Antragstellung bei Kindern und Jugendlichen in der Stadt Gütersloh und wie hoch ist überhaupt die Zahl der in Frage kommenden Personen?
•Welche Maßnahmen hat die Verwaltung bisher zur Kontaktaufnahme mit den Anspruchsberechtigten bzw. ihren Erziehungsberechtigten ergriffen?
•Welche weiteren Schritte plant die Verwaltung, um eine möglichst große Anzahl an Anträgen bis zum Beginn des kommenden Kindergarten- bzw. Schuljahres zu erreichen?
•Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Kreis Gütersloh bzw. mit dem Jobcenter in diesem Zusammenhang, welche Abstimmungen bzw. Absprachen gibt es untereinander bzw. wie ergänzt man sich bei der Ansprache der Begünstigten?
•Wie und in welchem Umfang werden andere Beteiligte (Kindergärten, Schulen, Caterer, Vereine, Musikschulen usw.) bei der Ansprache der Begünstigten mit einbezogen?
Um die Inanspruchnahme des Bildungspaketes in Gütersloh zu fördern, wird die SPD- Fraktion ab dem 8. Juni regelmäßig mittwochs von 16- 17 Uhr im Rahmen der SPD- Bürgersprechstunde eine Beratung für Eltern anbieten, die Anträge für das Bildungspaket stellen wollen. Dieses Beratungsangebot für interessierte Bürgerinnen und Bürger werden Ratsfrau Christa Kockentiedt und Susanne Kohlmeyer bis zum 29. Juni durchführen.
„Die Angebote des Bildungspaketes müssen Kinder und Jugendlichen ebenso wie deren Eltern in Gütersloh wirksam erreichen können. Dazu will die SPD- Fraktion einen Beitrag leisten“, so Martin Goecke und Volker Richter abschließend.