
Vertreter der SPD Gütersloh haben in einem Brief an den SPD-Parteivorstand ihre Kritik über die Entscheidung der SPD-Schiedskommission, mit der das
Parteiausschlussverfahren gegen Thilo Sarrazin beendet wurde, zum Ausdruck gebracht. Unterzeichner sind Ann Katrin Brambrink (Vorsitzende SPD Ortsverein Gütersloh), Clemens Offel (Vorsitzender SPD Ortsverein Avenwedde-Friedrichsdorf),Thomas Ostermann (Vorsitzender SPD Stadtverband Gütersloh), Felix Eggersglüß
(Vorsitzender Juso-AG Gütersloh) und Dennis Selent (Vorsitzender Jusos Kreis Gütersloh). Sie kritisieren insbesondere, dass durch die halbherzige Einigung, die vor der Schiedskommission erfolgt ist, eine erhebliche Beschädigung der politischen Integrationsarbeit zu befürchten ist. „Statt hier die Gelegenheit zu ergreifen und sich deutlich gegen jede Art von Rassismus zu erklären, haben die Schiedskommission und mit ihr die Antragsteller und die Parteispitze den Weg der Inkonsequenz gewählt. Dies bedauern wir außerordentlich“,heißt es in dem Brief.
Die Verfasser weisen darauf hin, dass in der Gütersloher SPD eine multikulturelle Vielfalt herrscht, der durch die Ausführungen Sarrazins Schaden droht. Dies werde man sich nicht gefallen lassen. Statt dessen wird dem Parteimitglied Sarrazin nahe gelegt, seinen Austritt zu erklären, da die SPD ihm keine politische Heimat bieten könne. "Für uns als Verfasser des Briefes an den Parteivorstand ist es wichtig, dass die SPD mehr ist als die Äußerungen eines Herrn Sarrazin, dass es in der langen Geschichte der Partei immer wieder abweichende Einzelmeinungen auszuhalten galt, und dass sich Werte wie soziale Gerechtigkeit, Demokratie, gemeinschaftliches Engagement und Solidarität nach wie vor durchsetzen“, so Ann Katrin Brambrink abschließend.