Gütersloh (rb). Hans Feuß war froh, die Gäste des SPD-Frühjahrsempfangs in einem Kreis begrüßen zu können, der „nicht mehr landtagsfreie Zone“ sei. Und damit das im Falle von Neuwahlen auch im nächsten Jahr noch so sei, skizzierte der Kreisvorsitzende schon einmal, was zu Wahl stehen könnte: ein „sozial und ökologisch ausgerichtetes NRW“ oder ein „Land, das aus ideologischen Gründen kaputt gespart wird“.
Zunächst aber ging Feuß im Gütersloher Parkbad auf die Natur- und Atomkatastrophe in Japan ein. Den Menschen dort gelte unser Mitgefühl. Das Unglück sei aber auch aus politischer Perspektive zu bewerten. Er erinnere daran, dass die SPD schon voriges Jahr gefordert habe, die Gewinnung von „Atomenergie auf Null“ zu fahren. Und: „Wir werden keine neue Atomkraftwerke in NRW zulassen.“
Zur Beanstandung der Neuverschuldung im aktuellen Haushalt durch das Landesverfassungsgericht erklärte Feuß: „Trotz dieses Urteils ist die rot-grüne Regierung handlungsfähig.“ Ministerpräsidentin Hannelore Kraft werde ihre „soziale und präventive Politik fortsetzen.“
Im Blick auf den Kreistag stehen für den SPD-Kreischef etwa bei der Diskussion um das Jugendamt fachliche und qualitative Bedingungen im Vordergrund, vor finanziellen Fragen. Zum Thema Schule: „Wir wollen keinen Schulkrieg, wir wollen längeres gemeinsames Lernen im Interesse unserer Kinder.“
Gleichgültigkeit und Desinteresse bezeichnete Hans Feuß als größte Gefahren für die Demokratie. Diesen zu begegnen, gab er („für die Osterferien“) zwei Buchtipps: „Empört euch!“ von Stéphane Hessel und „Wofür stehst du?“ von Axel Hacke / Giovanni di Lorenzo. „Runter von den Sofas und raus zu den Leuten“, empfahl Feuß als Frühjahrsübung: „Streut rote Bazillen unter die Menschen.“