
VON CARSTEN BIERMANN
Gütersloh. Wenn ein Politiker die Macht an einen Vertreter aus dem anderen politischen Lager abgibt, erklingen zumeist verbale Misstöne. Anders beim Kreissportbund: Dort räumte Günter Kozlowski (58) von der CDU gestern seinen Vorsitz, machte den Weg in großer Harmonie frei für den SPD-Mann Hans Feuß (58).
Den bisherigen 2. Vorsitzenden wählten die rund 50 Anwesenden auf der Mitgliederversammlung im Kreishaus einstimmig zu ihrem neuen Chef. Das schwarz-rote Bündnis im Dachverband der 360 Sportvereine im Kreis Gütersloh bleibt aber bestehen. Auf den Stellvertreterposten rückte mit Monika Paskarbies eine CDU-Politikerin. Die 57-Jährige ist stellvertretende Bürgermeisterin in Gütersloh und „seit 50 Jahren mit dem Sport verbunden“, wie sie in ihrer kurzen Vorstellungsrede anmerkte.
Als zweiter Stellvertreter fungiert zukünftig der parteilose Peter Markmeier (48), der sich seit zwölf Jahren als Sozialwart im KSB engagiert. Auf eigenem Wunsch den Vorstand verlassen hat der bisherige 2. Vorsitzende Josef Fröhlecke. Als Geschäftsführer im Amt bestätigt wurde Peter Hatschbach. Sven-Georg Adenauer lobte in seinen Grußworten die Verdienste des scheidenen Vorsitzenden. „Er hat den Sport im Kreis Gütersloh mit Überzeugung vertreten“, sagte der Landrat, „nicht nur regional, sondern auch überregional.“ Er sei dabei zu keiner Zeit abgehoben, sondern „immer ein Mann von der Basis geblieben.“ Adenauer wünschte sich, dass Kozlowski bei Fragen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehe.
„Die Arbeit geht auch ohne mich weiter. Da bin ich mir sicher“, entgegnete der CDU-Politiker und wähnte die Zukunft des KSB bei seinem langjährigen Stellvertreter in besten Händen. Als wichtige Aufgabe für die Zukunft bezeichnete er die verbesserte Integration des Sports in die Ganztagsschule: „Die Bewegungserziehung darf nicht durch den Rost fallen.“
Auch Feuß schloss sich den netten Worten an. Über die Parteigrenzen hinweg habe sich Kozlowski immer solidarisch gezeigt und die Beschlüsse nach außen getragen: „Selbst wenn du nicht davon überzeugt warst.“ Das habe den Kreissportbund über Jahre stark gemacht. Als Abschiedsgeschenk überreichte er Kozlowski, ein begeisterter Hobby-Läufer, eine Pulsuhr: „Damit du nicht überdrehst.“