Thomas Ostermann im Gespräch mit der stellvertretenden DGB- Bundesvorsitzenden Annelie Buntenbach

Anlässlich der Konferenz des Gütersloher Bündnisses ‚Vorrang für soziale Gerechtigkeit’ in der Weberei hatte der SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Thomas Ostermann Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch mit Annelie Buntenbach. Der Gütersloher SPD-Chef und die Vizevorsitzende des DGB waren sich einig, dass nur Politik und Gewerkschaften gemeinsam gegen einen vielfältigen Missbrauch bei Leiharbeit und befristeten Arbeitsverhältnissen etwas bewirken können. Ein flächendeckender Mindestlohn ist unverzichtbar, und dem Grundsatz vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit muss endlich Geltung verschafft werden. Auch sind die Arbeitsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer zu verbessern. Es sei fatal, dass der Arbeitsmarkt gerade für ältere Menschen im Berufsleben zu wenige Möglichkeiten für einen geordneten oder auch stufen- weisen Übergang von der Arbeit in die Rente.

Zur sozialen Gerechtigkeit gehört für Ostermann außerdem eine Gesundheitspolitik, die in einer Bürgerversicherung alle Menschen vereint und die paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu finanzieren ist. Beamte sind dabei ebenso einzubeziehen wie Selbständige. Zur Finanzierung sollte nach Ostermann die Höhe der Beitragsbemessungsgrenze zukünftig kein Tabu darstellen. Ebenso müsse die Berücksichtigung von nicht- arbeitslohn-gebundenen Einkünften bei den Beiträgen eine Berücksichtigung finden.
"Es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmer schon in wenigen Jahren über ihre Zusatzbeiträge zwei Drittel der Kosten aus eigener Tasche zahlen sollen. Hier muss der schwarz-gelben Politik in Berlin endlich ein Riegel vorgeschoben werden", so Ostermann abschließend.