Konsequenzen des geplanten Abzuges der britischen Armee für Gütersloh analysieren

„Die britische Armee wird sich in den nächsten 10 Jahren kontinuierlich aus Deutschland, und damit auch aus Gütersloh zurückziehen. In den nächsten 5 Jahren ist der Rückzug der Hälfte der Truppen aus Deutschland geplant. Im März 2011 werden die Abzugspläne von der britischen Armee konkreter dargestellt. Die Stadt Gütersloh sollte die Konsequenzen des Abzuges der Briten vor allem mit Blick auf den Immobilien- und Wohnungsmarkt unserer Stadt zunächst analysieren und mit einer möglichst breiten Bürgerbeteiligung Perspektiven für mögliche Folgenutzungen entwickeln“, mit diesen Worten erläuterten Dr. Thomas Krümpelmann und Nobby Morkes den gemeinsamen Antrag von SPD und BfGT im Planungsausschuss.

Der Antrag von SPD und BfGT besagt im Einzelnen:
1.) Die Verwaltung soll beauftragt werden, im Rahmen der bereits laufenden Arbeiten für den „Handlungsleitfaden Wohnen“ die Auswirkungen eines Abzugs der britischen Armee aus Gütersloh auf den Wohnungsbau, den Immobilienmarkt und den Mietwohnungsmarkt prüfen zu lassen.
2.) Die Verwaltung wird zudem gebeten, dem Ausschuss die weiteren, zurzeit von der britischen Armee genutzten Immobilien vorzustellen und aus anderen Städten Beispiele für mögliche Folgenutzungen zu benennen.
3.) Die Verwaltung soll Bürger, Bürgerinitiativen, Umweltverbände und weitere Interessierte von Beginn an in ihre Planungen und Überlegungen einbeziehen und bereits im ersten Halbjahr 2011 einen ersten Workshop veranstalten.

Eine große Zahl von Wohnungen (ca. 1000 in Gütersloh, das sind 2 bis 3 % des Bestands, aber ein vielfaches des jährlichen Wohnungsneubaus) kommt in wenigen Jahren auf den Markt. Häuser und Wohnungen in unterschiedlicher Qualität werden zum Kauf oder zur Miete zusätzlich in einem mehr oder weniger langen Zeitraum – der Dauer des Abzugs aus Gütersloh – angeboten. Dies Szenario sollte die Verwaltung im Rahmen der Erarbeitung des „Handlungsleitfadens Wohnen“ prüfen lassen.

„Der Wohnungsmarkt in Gütersloh wird durch den Abzug der Briten und die absehbare Entwicklung beeinflusst werden, dies ist für die Mieterinnen und Mieter ebenso wie für Bauplanungen von Bedeutung. Darüber hinaus gibt es neben dem Flughafen und der Kaserne an der Verler Strasse weitere Infrastruktureinrichtungen (z. B. Blankenhagen School), die ganz oder in wesentlichen Teilen von den Briten genutzt werden. Über die zukünftige Nutzung dieser Einrichtungen muss rechtzeitig nachgedacht werden. Die Konversion der heutigen Militärstandorte ist eine der wesentlichen Aufgaben der Gütersloher Stadtplanung in den nächsten Jahren“, so Th. Krümpelmann und N. Morkes abschließend.