Erfolgreiche Veranstaltung zum Thema „Gute Arbeit“ im Gütersloher Brauhaus

Zu einem ausführlichen Gedankenaustausch über die Zukunft der Arbeit hatte die SPD Gütersloh interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus verschiedenen Initiativen eingeladen. Vor ca. 50 interessierten Zuhörern diskutierten auf dem vom SPD-Chef Thomas Ostermann moderierte Podium für den DGB in Ostwestfalen-Lippe dessen Vorsitzende Astrid Bartols, für die Einzelgewerkschaften Hermann Lichtsinn (Verdi), Hans-Werner Heißmann- Gladow ( IGM) und Armin Wiese(NGG).

Vor dem Hintergrund der sich gravierend verändernden Arbeitswelt mit zunehmend prekären Arbeitsverhältnissen waren sich die Podiumsteilnehmer einig darin, dass Schluss sein muss mit unbegründeten Befristungen, mit Leiharbeit zu Dumpinglöhnen und immer weiter ausufernden Belastungen der Kommunen durch so genannte ´Aufstocker`. Astrid Bartols: „Eine sich daraus ergebende Konsequenz ist die unverzichtbar notwendige Einführung eines Mindestlohns. Grundsätzlich dürfen die Arbeitnehmer für ihre geleistete Arbeit einen gerechten Lohn erwarten.“
In einem zweiten Punkt war sich das Podium ebenfalls einig mit den versammelten Gästen: Heißmann-Gladow: „Allen jungen Menschen muss eine Chance zu einer Ausbildung geboten werden, die deren Fähigkeiten entspricht. Ausbildungsordnungen seien dabei einzuhalten und Auszubildende dürften nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden.“
Und schließlich müssten die Jugendliche reale Chancen haben, nach ihrer Ausbildung einen ihrer erworbenen Qualifikation angemessenen Einstieg in das Berufsleben zu finden. Lichtsinn: „ Der Übergang von der Ausbildung in den Arbeitsmarkt muss fließend möglich sein und darf nicht durch anschließende Arbeitslosigkeit bestimmt werden.“
Ostermann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die SPD-Fraktion im Rat der Stadt für eine Ausbildung auch über Bedarf hinaus eingesetzt habe. Hier sei eine vielschichtige Ausbildung zu intensivieren, die auch einen Einstieg in den nicht-öffentlichen Bereich offen lasse.
Zudem wurde durchgängig kritisiert, dass die Rente mit 67 entweder den Zugang zum Arbeitsmarkt erschwere oder aber für die vorher ausscheidenden Beschäftigten lediglich eine reine Rentenkürzung darstellen würde. Astrid Bartols: “Neben den prekären Arbeitsverhältnissen liegt hierin eine weitere Ursache für zukünftige Altersarmut.“ In diesem Zusammen-hang verwies Thomas Ostermann darauf, dass die SPD an einem differenzierten Renten-konzept arbeite, das es den Menschen möglich mache, nach ihren Bedürfnissen den Renteneintritt zu wählen.
Überhaupt, so die Gewerkschaftsvertreter unisono, müsse man allen Regierungen der vergangenen Jahre den Vorwurf machen, dass sie erhebliche Steuergeschenke für die Unternehmen und Vermögende ausgestreut haben. Jetzt müsste ein kommunaler Rettungsschirm aufgespannt werden, bevor auch die letzten Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger gestrichen werden müssten.

Die Forderung nach einer aktiven Wirtschaftsförderung in den Kommunen müsse auch mit notwendigen Integrationsaufgaben verbunden werden. Aus Sicht der NGG „muss dafür in den Kommunen schon heute die Infrastruktur geschaffen werden, weil diese Menschen ebenfalls ein Recht auf besseres Wohnen haben“, so Armin Wiese.
Auch hier sei die SPD auf dem Weg und in Gesprächen. Thomas Ostermann: “Die Menschen, die hier leben wollen, müssen auf unsere Hilfe bei der notwendigen Integrationsleistung bauen können, wenn sie sich wirklich integrieren wollen.“

Einig waren sich alle Anwesenden auch in der Schlussbemerkung von Thomas Ostermann:
“Wir brauchen ein neues Konzept für eine gesellschaftliche Gestaltung, die das Prinzip der Solidarität wieder stärkt und alle Menschen in einen gerechten Interessenausgleich einbezieht. Dafür muss auch Schluss gemacht werden mit der immer wieder von der schwarz-gelben Bundesregierung praktizierten Umverteilung von unten nach oben!“