Appell an die Politik, endlich Klarheit für die Weberei schaffen

Sehr geehrte Damen und Herren der Ratsfraktionen,
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Maria Unger,
Sehr geehrter Herr Kulturdezernent Andreas Kimpel
,

wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Weberei wenden uns heute mit diesem offenen Brief an Sie mit der Bitte, nun endlich Ihre Verantwortung wahr zu nehmen und eine Entscheidung bezüglich der Trägerschaft der Weberei herbei zu führen.
Seit Mitte Februar ist die Trägerschaft der Weberei aufgrund des politischen Willens ungewiss. Hierdurch ist nicht nur für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine außerordentlich unsichere Situation entstanden, sondern es macht einen Großteil des Teams quasi handlungsunfähig. Die unklare Situation gefährdet den Ruf und den wirtschaftlichen Status der Weberei. Seit Mitte Februar gibt es keine Vertragssicherheit mehr.

Das bedeutet:
Im wirtschaftlichen Bereich, dass wir nur zeitlich stark begrenzte Verträge z.B. mit Lieferanten und Herstellern schließen können, welches sich direkt negativ auf die Vertragskonditionen der Weberei auswirkt und somit wirtschaftlichen Verlust bedeutet.
Im programmatischen Bereich, dass für das 2. Halbjahr 2010 nur sehr begrenzt und für 2011 gar keine Kultur- und Bildungsveranstaltungen gebucht werden können. Ohne geklärte Trägerschaft gibt es schließlich keinen Vertragspartner. Das heißt, dass es im kommenden Halbjahr und in 2011 nur ein sehr eingeschrumpftes Programm geben wird.

Viel verheerender ist jedoch die langfristige Vernichtung unseres Rufes als Veranstalter bei Publikum und Agenturen. Wir haben die letzten Jahre so hart daran gearbeitet, uns diesen Ruf wieder zu erarbeiten, zurzeit wird dieser durch die unsichere Trägerfrage wieder vernichtet. Da wir den Agenturen für die interessanten Künstlerinnen und Künstler, die uns inzwischen angeboten werden, keine Zusage geben können, werden sie uns in Zukunft nicht mehr als Veranstaltungsort von Belang ansehen und uns diese nicht mehr anbieten. Können wir dem potentiellen Publikum keine interessanten Veranstaltungen
anbieten, werden auch diese nicht mehr nach Veranstaltungen in unserem Programm schauen.

Kaum Veranstaltungen von Belang, weniger Besucherinnen und Besucher, ein Bürger- und Kulturzentrum von provinzieller Nichtbedeutung. Und das alles nur, weil die Entscheidung seit Monaten immer wieder vertagt wird. Wir fühlen uns als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Politik und Verwaltung hängen gelassen.

Politik und Verwaltung haben immer wieder betont, wie wichtig die Weberei als Kultur- und Bürgerzentrum für die Stadt Gütersloh ist. Dem können wir nur beipflichten. Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und führen jetzt endlich eine Entscheidung herbei, bevor es zu spät ist!

Das Team der Weberei