
Kreis Gütersloh (bit). Voller Optimismus blickt der SPD-Kreisvorsitzende Hans Feuß aus Harsewinkel auf den Muttertag am 9. Mai, der für ihn „in die Geschichte eingehen wird“. Dabei denkt er nicht so sehr an die Mütter, sondern vielmehr an die Landtagswahl. Beim Frühjahrsempfang seiner Partei im Parkbad Gütersloh gab Feuß sich am Sonntag siegessicher, dass die SPD die Wahlbezirke im Norden des Kreises und in der Mitte, wo er selbst antritt, gewinnen wird.
Da nach seiner Einschätzung Schwarz-Gelb in Düsseldorf keine Mehrheit mehr hat, SchwarzGrün aber eine Option sein könnte, wirbt der SPD-Kreischef um die Zweitstimme für die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft. Nur so sei ein Politikwechsel möglich, sagte Feuß. Im Wahlkampf will er vermitteln, dass nur die SPD die Partei der sozialen Gerechtigkeit sei und dass der Mensch im Mittelpunkt stehe und nicht der Markt.
Feuß plädiert für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, für einen flächendeckenden Mindestlohn, eine gebührenfreie Bildung bis zur Universität und eine Aufwertung der Pflegeberufe, „damit Menschen in Würde alt werden können“. Den Kommunen verspricht der Wahlkämpfer, dass die Sozialdemokraten sie von Kosten für den Aufbau Ost entlasten und die Gewerbesteuer als Einnahmequelle ausbauen werden. Besonders heftig kritisierte der Sozialdemokrat den FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle wegen seiner Politik nach dem Motto: „Die eine Hand wäscht die andere.“ Feuß: „Das ist Berlusconisierung der Bundesrepublik.“
Zu den Gästen des Empfangs zählte sozialdemokratisches Urgestein mit der früheren Landtagsabgeordneten und Landrätin Ursula Bolte (Steinhagen) und dem langjährigen Landtagsabgeordneten Jürgen Jentsch (Gütersloh). Den SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Brandner hieß der Kreisvorsitzende als „unseren Mann für alle Fälle“ willkommen. Gekommen waren auch der Geschäftsführer von Pro Wirtschaft GT, Albrecht Pförtner, die Leiterin der Agentur für Arbeit in Gütersloh, Heike Zarling, und der Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Bernd Marx. ……