Die SPD in Gütersloh trauert um Dieter Knobelsdorf

Dieter Knobelsdorf ist verstorben. Durch seinen Tod verliert die Gütersloher SPD einen engagierten, profilierten Mitstreiter, der über 40 Jahre in vielen Funktionen für die SPD gewirkt hat. In der intellektuell und politisch bewegten Zeit zwischen dem Ende der 60er und der Mitte der 80er Jahre gehörte Dieter Knobelsdorf zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Gütersloher SPD.
Mit Dank und Anerkennung gedenkt die SPD in Gütersloh ihres Genossen Dieter Knobelsdorf. Die SPD wird der prägenden Leistung des Verstorbenen ein bleibendes Andenken bewahren.

Dieter Knobelsdorf wurde am 6. Juni 1933 in Minden geboren. Nach dem Abitur studierte er in Marburg, Bristol (England) und Münster, neben den Hauptfächern Deutsch und Englisch auch Geschichte, Philosophie, Politik und Pädagogik. 1961 trat er seinen Dienst als Assessor am Ev. Stiftischen Gymnasium in Gütersloh an.

Schon im Dezember 1961 moderierte er politische Veranstaltungen der Jusos und der Jungdemokraten in unserer Stadt. Sein Engagement in den 60er Jahren galt vor allem der lokalen Jugendkultur. Im Volkening-Bildungswerk, der Volkshochschule, im Jugendfilmring und Jugendkulturring, überall leistete er seinen wegweisenden Beitrag. 1969 trat er in die SPD ein, ab 1970 bis 1984 gehörte er der Ratsfraktion der SPD an und übernahm hier gleich die Funktion des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.

Sein intellektuelles Format und seine rhetorische Brillanz, gepaart mit spitzer Ironie, haben ihm Respekt und Anerkennung weit über die Parteigrenzen hinaus verschafft. Das Schul- und Kulturleben in der Stadt hat er nachhaltig beeinflusst. Kaum Mitglied des Rates, forderte er schon 1970, das Kulturamt als selbstständiges Amt der Stadtverwaltung zu organisieren und einen Fachmann als Leiter einzusetzen. Im Bereich des Denkmalschutzes hat er mit seinem Widerstand gegen den Abriss des Stahl’schen (Hoffbauerschen) Hauses schon 1970 ein – wenn auch in diesem konkreten Fall erfolgloses – Zeichen zum Umdenken gesetzt.
Dieter Knobelsdorf hat stets für den Bau von Schulzentren anstelle von Einzelschulen gekämpft. Gegen die frühzeitige Selektion der Schüler setzte er auf Gesamtschulen und Ganztagsschulen.
1993 begann für den Studiendirektor der Ruhestand. Zwei Jahre später zog es ihn, nach 34 Jahren in Gütersloh, zurück in sein elterliches Haus nach Minden.Sein kulturelles und politisches Engagement hat er auch hier, solange es seine Gesundheit zuließ, in vielfältiger Weise beibehalten.