Bürgerschaft gespalten beim Thema Verkehr

Heinrich-Clemens Offel

Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“ hatte die SPD im Haus Reilmann zu einem Bürgerforum über die Verkehrssituation in Avenwedde- Friedrichsdorf eingeladen. 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger führten mit den Mitgliedern der SPD- Ratsfraktion eine lebhafte Diskussion, in deren Mittelpunkt die umstrittene Ortsumgehung Friedrichsdorf stand.

Dr. Thomas Krümpelmann als planungspolitischer Sprecher der SPD- Fraktion stellte eingangs kurz den Stand des Verfahrens zur Umgehungsstrasse dar. Die Planung der Strasse ist bekanntlich eine Reaktion auf den Bau der A 33 und deren Bielefelder Abfahrt Buschkamp, die nach dem Verkehrsgutachten des Aachener Fachbüros eine massive Steigerung des Verkehrs durch Friedrichsdorf erwarten lässt. In das laufende Verfahren zur Umgehungsstrasse sind die tatsächlichen Verkehrszahlen nach Fertigstellung der A 33 Ende 2010 einzubeziehen und die Planung zu überprüfen.

Die Frage der Umgehungsstrasse stellt einen klassischen Interessenskonflikt dar, der die Bürgerschaft spaltet. Die Initiative für die Strasse betont deren Notwendigkeit, um einerseits die bereits bestehenden, hohen Belastungen des Durchgangsverkehrs um 60 Prozent zu reduzieren und andererseits die erwartete Verkehrszunahme durch den Bau der A 33 für die Anwohner im engen Ortkern von Friedrichsdorf zu vermeiden. Die Initiative der Gegner der Ortsumgehung ziehen die grundlegenden Zahlen der Verkehrsplanung und die erwartete Verkehrszunahme durch die A 33 in Zweifel. Zudem kritisieren sie den Landschaftsverbrauch als unnötig.

In der lebhaften Diskussion wurden die verschiedenen Standpunkte deutlich. Aber es gab auch Stimmen, die für die Suche nach Kompromisslösungen warben. Dr. Krümpelmann machte den Vorschlag, das sehr schwierige Verfahren eines LKW- Durchfahrtsverbotes für Friedrichsdorf zu versuchen. Der Versuch eines LKW- Verbotes, der schwierig zu realisieren ist, traf gleichwohl auf Zustimmung.

Abschließend betonte Ratsherr Clemens Offel, der selbst im Ortsteil wohnt, dass alle Verkehrszahlen in dem Verfahren auch weiter geprüft werden. Zudem empfahl er den Anwohnerinnen und Anwohnern anstelle des Gegeneinanders von Pro- und Contra- Positionen gemeinsame Gespräche über mögliche Kompromisse zu führen.
„Das Wiederholen der bekannten gegensätzlichen Standpunkte für oder gegen die Strasse führt nicht weiter. Wünschenswert ist das gemeinsame Gespräch über mögliche Kompromisse im Sinne eines ´Pro Friedrichsdorf’“, so Clemens Offel abschließend.