Stadtwerke Gütersloh stärken durch Kooperation mit Bielefeld

Dr. Siegfried Bethlehem

Kooperationen werden angesichts der stark veränderten Lage auf dem Energiemarkt bundesweit von kommunalen Versorgungsbetrieben geplant. Ob Münster und Osnabrück, Bochum und Dortmund oder Lippe – die Gründe für eine vertiefte Zusammenarbeit sind immer dieselben: Die Unternehmen wollen und müssen sich durch eine Zusammenarbeit wirtschaftlich stärken. Denn gerade für Stadtwerke, die nicht wie die vier Energieriesen RWE, Eon, Vattenfall oder EnBW über gut gefüllte Kassen und entsprechende Marktmacht verfügen, ist der Strom- und Gasmarkt sehr schwierig geworden. Um sich an diesem Markt behaupten zu können, ist eine ausreichende wirtschaftliche Größe unverzichtbar. Die SPD sieht in der geplanten Kooperation der Stadtwerke Gütersloh mit Bielefeld die notwendige wirtschaftliche Stärkung des Unternehmens, die wirtschaftliche Vorteile für den heimischen Energieversorger und damit für den städtischen Haushalt, die regionale Wirtschaft und die Kunden bzw. Bürger in Gütersloh bietet.

Dies gilt auch für den Ausbau einer dezentralen Energieerzeugung auf regenerativer Basis, die angesichts des Klimawandels eine wichtige Investition in die Zukunft darstellt, wenn die beiden kommunalen Energieversorger aus Gütersloh und Bielefeld ihre Kompetenzen und ihre Finanzstärke bündeln, um gemeinsame Projekte in Gütersloh, wie z. B. Photovoltaik bei Miele und Kraft- Wärme- Koppelung, zu realisieren.

Angesichts der erkennbaren Anforderungen an die Stadtwerke Gütersloh in der Zukunft ist eine vertiefte Kooperation mit einem starken Partner wie den Stadtwerken Bielefeld notwendig und sinnvoll, denn beide Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren eng zusammen und wissen, was sie voneinander erwarten können. Diese Zusammenarbeit seit 2002 war erfolgreich, und dabei wurden alle Ziele, die vom Aufsichtsrat und dem Gesellschafter Stadt Gütersloh mit der Leitung der Stadtwerke vereinbart wurden, auch erreicht. Zum anderen befinden sich die Stadtwerke von Gütersloh und Bielefeld mehrheitlich in städtischer Hand. Dies ist für die SPD eine gute Voraussetzung dafür, dass die kommunale Mehrheit auch in der geplanten Kooperation mit unverändert erhaltenen Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten von Stadtrat und Gesellschaftern gesichert wird.

Grundlegend ist darüber hinaus für die SPD das eindeutige Votum der Führungskräfte und leitenden Angestellten der SWG sowie das einstimmige Votum der Gütersloher Betriebsbelegschaft für eine Kooperation. Die Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplatze in Gütersloh bis 2020 ist dabei ein wesentliches Argument.

Die SWG als kommunales Unternehmen haben vier Kernaufgaben zu erfüllen:
– die Versorgungssicherheit für die Bürger,
– die Sicherung von Arbeitsplätzen und Beschäftigung vor Ort,
– die Möglichkeiten für eine lokale Energieerzeugung
– und die Erwirtschaftung ausreichender Gewinne, die Gütersloh zu gute kommen.
Diese Kernaufgaben können unter den veränderten Marktbedingungen nur mit einem starken Partner wie Bielefeld gesichert werden. Alle Zahlen zeigen, dass die Kooperation
•die höchsten Synergien für die notwendige Stärkung der wirtschaftlichen Position und zukünftiger Gewinne bietet
•den notwendigen Transfer von Experten und damit technischer Kompetenz eines starken Partners für lokale, vor allem auch für ökologische, Projekte in Gütersloh ermöglicht
•den Spielraum für notwendige Investitionen eines heimischen Energieversorgers durch die Beteiligung eines großen Partners vergrößert
•Arbeitsplätze vor Ort sichert

„Wir müssen die Stadtwerke stärken, um die Eigenständigkeit für die Versorgungssicherheit der Bürger und notwendige lokale Energieprojekte langfristig zu sichern. Die notwendige wirtschaftliche Stärkung der Stadtwerke Gütersloh ist durch die Kooperation mit einem starken Partner in Bielefeld möglich. Für uns ist es wichtig, dass bei der Kooperation die lokale Präsenz und Kundennähe in Gütersloh ausgebaut und ein Kompetenzzentrum vor Ort gebildet wird, das spezielle Gütersloher Projekte, vor allem im Bereich der dezentralen Energieerzeugung, entwickelt und bearbeitet“, so Dr. Bethlehem abschließend.