Lokale Beiträge zum Klimaschutz in Gütersloh gefordert

„Die Gefahren des Klimawandels und die Notwendigkeit eines massiv verstärkten Klimaschutzes sind nicht nur ein globales Problem, sondern sie stellen auch lokal, hier in Gütersloh, eine Handlungsanforderung zu mehr Effizienz bei unserem Energieverbrauch und einem Ausbau alternativer Formen der Energie- Erzeugung dar. Unsere Anträge im Umweltausschuss für eine Aktualisierung des Klimaschutzprogramms von 1996 und die Prüfung der Optionen eines Biogaskraftwerks sowie eines Blockheizkraftwerks auf Holzbasis haben zum Ziel, mehr Klimaschutz in Gütersloh zu erreichen,“ mit diesen Worten erläuterte die Fraktionsvorsitzende, Ingrid Tiedtke- Strandt, die aktuellen SPD- Anträge im Umweltausschuss.

Die Diskussion um die von den Stadtwerken geplante Investition in ein Kohlekraftwerk, die Veröffentlichung des 4. Berichts des IPCC durch die Vereinten Nationen und nicht zuletzt die Wetterentwicklungen der letzten Monate haben uns allen die Gefahren des Klimawandels und den Handlungsbedarf deutlich gemacht. Die Verbrennung fossiler Energieträger im heute üblichen und absehbarem Ausmaß führt über die damit verbundene Emission von Kohlendioxid zu einer globalen Erwärmung um 2,5 bis 4 Grad. Um das zu verhindern, gibt es zwei Wege, die wir parallel beschreiten müssen: Wir müssen einerseits weniger Energie verbrauchen, also die Effizienz des Energieverbrauchs verbessern, und andererseits muss der Anteil der regenerativen Energien an der Energieproduktion steigen.

Mit Blick auf das Ziel eines geringeren Energieverbrauchs fordert die SPD in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses eine Überprüfung und Aktualisierung des Klimaschutzprogramms von 1996 mit dem Ziel, dass die vielen Ideen des Gütersloher Programms noch einmal systematisch auf ihre Umsetzbarkeit unter heutigen Bedingungen (Stand der Technik, Energiepreise) geprüft werden.

Ein weiterer Antrag fordert die Verwaltung auf, in Kooperation mit den Stadtwerken zu prüfen, ob und in welchem Umfang nach dem Stand der Technik ein Biogaskraftwerk für Gütersloh zu einem stärker umweltfreundlichen Energiemix beitragen kann. Biogas kann hierzu eine Möglichkeit bieten, denn nach Aussagen der Leitung der Stadtwerke Gütersloh könnten 5 – 7% Biogas in das eigene bzw. örtliche Gasnetz eingespeist werden. Voraussetzung dazu sind Kooperationen mit der Landwirtschaft, ggf. auch mit anderen Stadtwerken (z.B. Bielefeld) und mit den Verbänden der Biogaserzeuger, deren technische Erfahrungen genutzt werden sollten.

Da die Verwaltung durch SPD- Antrag und Beschluss des Umweltausschusses vom Februar 2006 beauftragt ist, die Möglichkeiten für ein Blockheizkraftwerk auf Holzbasis zu prüfen und geeignete Schritte für dessen Realisierung einzuleiten, stellt die SPD ferner eine Anfrage zum Sachstand dieses Arbeitsauftrages. Bei dem großen Handlungsdruck für mehr lokale Beiträge zum Klimaschutz sollten die erforderlichen Anstrengungen zur Schaffung eines leistungsstarken Blockheizkraftwerkes auf Holzbasis nicht auf die lange Bank geschoben werden.

„Bei dem großen Problem des Klimaschutzes zeigt die Uhr für uns alle „fünf vor zwölf“, und wir müssen daher auch in Gütersloh unseren Beitrag zu weniger Energieverbrauch sowie zu einem stärker umweltverträglichen Energiemix durch neue Formen der Energieproduktion leisten,“ so Ingrid Tiedtke- Strandt abschließend.