Bei der Kommunalwahl 2004 hat die BfGT mit ihrer Kandidatenliste 4 Ratsmandate errungen, und die CDU hat über die Wahl nur 18 und nicht 20 Mandate erreicht.. Der Wählerwillen und das Wahlergebnis sollten respektiert werden, auch wenn mitunter die Mehrheitsverhältnisse im Rat nicht einfach oder bequem sind. „Wenn jetzt aus parteipolitischem Kalkül durch Fraktionsübertritte ehemaliger BfGT- Mitglieder die Mehrheitsverhältnisse im Rat und in den Ausschüssen zu einer CDU- Mehrheit verändert werden sollen, dann widerspricht das dem Wählervotum von 2004. Aus diesem Grund wird die SPD den CDU- Antrag zu Umbesetzungen in den Ausschüssen des Rates ablehnen,“ so begründete Ingrid Tiedtke- Strandt die Position der SPD- Fraktion.
Darüber hinaus ist auch das Verhalten der Grünen in dieser Frage einfach nur unverständlich. Wenn die Grünen dem Antrag auf Umbesetzungen in den Ausschüssen zustimmen und damit absolute Ausschussmehrheiten für die CDU ermöglichen, dann geben sie freiwillig ihre eigenen Einflussmöglichkeiten in der Gütersloher Ratspolitik auf.
Z. B. im Planungsausschuss könnte eine CDU- Dominanz die verfehlte Gewerbeflächenpolitik fortsetzen und, wie bereits angekündigt, das für Gütersloh problematische interkommunale Gewerbegebiet mit Verl durchsetzen. Die Grünen würden dann indirekt eine völlig überflüssige zusätzliche Autobahnabfahrt und das Abholzen eines Wald- und Naherholungsgebietes unterstützen. „Mitglieder und Anhänger der Grünen müssen sich fragen lassen, warum sie ihre Handlungsfähigkeit in der Gütersloher Ratspolitik freiwillig aufgeben. Wer für eine andere Fraktion den Steigbügel zu absoluten Mehrheiten hält, der kann danach nur noch zuschauen und nicht mehr handeln“, so Ingrid Tiedtke-Strandt.
Angesichts der aktuellen parteipolitischen Machtspiele muss auch darauf hingewiesen werden, dass für unsere Stadt wichtige Projekte meist einstimmig und vielfach auf Initiative der SPD beschlossen wurden. Beispiele sind das Theater, das Klinikum oder der Aufbau des Ganztagsbetriebs in Grundschulen sowie die geplanten Ganztagsangebote im Sekundarbereich I. Demgegenüber sind die ideologischen Vorlieben der CDU und ihre Privatisierungsträume, wie z.B. bei Bädern oder Verkehrsbetrieben, an den wirtschaftlichen Fakten zerplatzt.