
Der Gütersloher Planungsausschuss hat Anfang März mit den Stimmen von CDU, BfGT und Grünen die Verwaltung beauftragt, ein Interkommunales Gewerbegebiet mit Verl längs der A2 zu prüfen. Die dafür vorgesehenen Flächen liegen längs des Hüttenbrinks und östlich der Waldsiedlung. Mitglieder der SPD-Fraktionen aus Gütersloh und Verl haben diese Flächen bei einem öffentlichen Ortstermin zusammen mit Anliegern und Vertretern von Umweltverbänden besichtigt.
Der vorhandene Wald enthält schützenswerte Feuchtbiotope. Es gibt dort Arten der Roten Liste wie z. B. den Gelbspötter und die Waldohreule. Darüber hinaus ist der Wald ein wichtiges Naherholungsgebiet für das benachbarte Wohngebiet. Im Bereich zwischen dem Wald und der Sürenheider Strasse verläuft der Menkebach, mit Kopfweidenreihen am Ufer. Auch die Fläche längs des Menkebachs kommt als Gewerbefläche nach bisherigen Gütersloher Maßstäben nicht in Frage.
Über die Umweltbelange hinaus würde das geplante interkommunale Gewerbegebiet vor allem für die Anwohner sowohl in der direkt benachbarten Wohnsiedlung, als auch im Ortsteil Spexard insgesamt zu erheblichen Belastungen führen. Der stark erhöhte Zuliefer- und LKW- Verkehr für ein Gewerbegebiet in diesem Bereich würde zu negativen Konsequenzen für die Infrastruktur des Ortsteils und die Lebensqualität der Anwohner führen.
In der anschließenden Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern wurde der zukünftige Bedarf an Gewerbeflächen in Frage gestellt. Die SPD vertritt in dieser Frage nicht die pessimistische Linie, dass es keinen Zuwachs und damit Flächenbedarf mehr gebe. Vielmehr sei eine Weiterentwicklung der Gewerbeflächen in Gütersloh notwendig, die wirtschaftliche Belange und Anwohnerschutz gleichermaßen berücksichtigt.
„Wir müssen versuchen, mit den neu auszuweisenden Gewerbeflächen eine Grundlage für die Entstehung neuer Arbeitsplätze in Gütersloh zu schaffen. Dabei sind die vorhandenen Reserven an Gewerbeflächen zu berücksichtigen und der notwendige Schutz der Anlieger zu beachten,“ so der planungspolitische Sprecher der SPD- Fraktion Dr. Thomas Krümpelmann.
Die SPD plant für den nächsten Monat weitere Veranstaltungen zum FNP in anderen Stadtteilen, beispielsweise zu den Wohnflächen im Westen und Norden der Stadt.