Vertreter des Unternehmerverbandes und der Vorstand der SPD-Ratsfraktion der Stadt Gütersloh trafen sich zu einem Informations- und Meinungsaustausch zu wichtigen kommunalpolitischen Themen. An dem Gespräch nahmen vom Unternehmerverband der Vorsitzende Fritz Köhne, Vorstandsmitglied Dr. Markus Miele und der Geschäftsführer Dr. Helmut Klatt, vom Vorstand der SPD-Ratsfraktion die Fraktionsvorsitzende Ingrid Tiedtke-Strandt, ihre Stellvertreter, Dr. Siegfried Bethlehem und Kurt Schrader, sowie der Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion, Hans-Jürgen Franz, teil.
Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass die Finanzsituation der Kommunen durch Bund und Länder verbessert werden muss, insbesondere muss eine bessere Planbarkeit der kommunalen Finanzen ermöglicht werden. Die Unternehmer sehen in dem steuerpolitischen Programm der Stiftung Marktwirtschaft, das parteiübergreifend als eine gute Grundlage für eine Unternehmenssteuer- und Gemeindefinanzreform angesehen wird, Elemente für eine wachstumsfreundliche Finanz- und Steuerpolitik sowie für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen. Die Vertreter der SPD betonten, dass für die Kommunen ein eigenes Heberecht notwendig sei, und dass die für 2008 angekündigten Vorschläge der Bundesregierung zur Reform der Gemeindefinanzierung sorgfältig zu prüfen sein werden.
Bezüglich der Option bei den Stadtwerken, einen „Nachschlag“ zum Kaufpreis zu erhalten, wenn die Verluste für die defizitären Bäder- und Verkehrsbetriebe allein übernommen werden, waren die Vertreter der SPD der Auffassung, dass diese Option sich für die Stadt Gütersloh langfristig nicht rechne. Die Unternehmer waren der Ansicht, dass hier nicht auf einen kurzfristigen Vorteil geschaut werden dürfe, sondern mittelfristig gerechnet werden müsse.
Zum Flächennutzungsplan vertraten die Unternehmer die Auffassung, dass die Stadt die ihr zugestandenen 100 ha Gewerbeflächenvorrat auf jeden Fall ausschöpfen müsse. Die Möglichkeit eines interkommunalen Gewerbegebietes mit Verl solle geprüft werden. Einigkeit bestand darin, dass eine so geeignete Gewerbefläche wie die am Lupinenweg nicht aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden soll.
Zur Nutzung des Pfleiderer-Geländes an der Holzstraße waren die Unternehmer der Ansicht, dass eine gewerbliche Nutzung erfolgen solle.
Ein besonderes Anliegen der Sozialdemokraten war die Ausbildungsplatzsituation in Gütersloh. Die Lage ist weiter angespannt. Der Vorteil, dass wir eine besonders junge Region sind, drückt andererseits auf den Ausbildungsmarkt. Nach der IHK ist die Anzahl der Ausbildungsplätze weiter erhöht worden, aber nicht alle Jugendlichen haben einen Ausbildungsplatz erhalten. Hier bedarf es weiterer Anstrengungen von allen Seiten. Von den Betrieben, mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, von den Schulen, die Schüler zu befähigen, eine Ausbildung zu absolvieren, nicht zuletzt von den Auszubildenden und ihren Eltern, selbst die Voraussetzungen zu schaffen, um eine Ausbildung erfolgreich abschließen zu können.
Zum Schluss wurde über das das kulturelle Leben in der Stadt gesprochen. Festgestellt wurde, dass die Stadt gute Schulen hat und die Ganztagsbetreuung in den Schulen sich gut entwickelt. Sobald die Machbarkeitsstudie zum Theater vorliegt, muss die Stadt entscheiden. Beide Seiten waren sich darin einig, dass die Stadt Gütersloh ein gutes und lebendiges Theater braucht.
Die Vertreter des Unternehmerverbandes und des Vorstandes der SPD-Ratsfraktion verständigten sich darauf, das Gespräch zu gegebener Zeit fortzuführen. Beide Seiten halten das für außerordentlich nützlich.