SPD-Fraktion kritisiert Bescheid für Eroscenter

Mit Unverständnis hat die SPD﷓Fraktion zur Kenntnis genommen, dass die Baugenehmigungsbehörde entgegen den Beschlüssen des Planungsausschusses die Bauvoranfrage „positiv‘ beschieden hat. Das Adjektiv „positiv“ gilt allerdings nur für den Paderborner Investor Walter Eberling mit seinen Plänen für ein Bordell im Gewerbegebiet an der Werner﷓von﷓Siemens﷓Straße. Noch in seiner letzten Sitzung am 18. September 2003 hat der Planungsausschuss den Beschluss vom 17. Juli 2003 bekräftigt, nach dem die Verwaltung „eine Lösung im Sinne der Antragsteller" erarbeiten sollte. Vor diesem Hintergrund bleibt es unverständlich, warum die Fraktionen jetzt plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Noch in der letzten Sitzung gab die Verwaltung in Anwesenheit von Herrn Löhr und dem Leiter des Rechtsamts die Auskunft, dass kein unmittelbarer Zugzwang bestehe und dass bis zum 9. Oktober 2003 (dem Termin der nächsten Sitzung des Planungsausschusses) weitere Gespräche und Prüfung von Alternativen stattfinden könnten.

Die SPD-Fraktion hat keine Informationen darüber, was die Verwaltung veranlasst hat schon jetzt die Entscheidung über die Bauvoranfrage zu stellen. Wir bedauern, dass unser Versuch im Interesse der Bürger einen konfliktärmeren Standort zu suchen damit zunichte gemacht wurde. Um so mehr freut es uns, dass Herr Berling die Immobilie an der Werner-von-Siemens-Straße nicht ersteigert hat und somit das Gewerbegebiet seinen Charakter behält. Verärgert ist die SPD-Fraktion über das Verhalten von Herrn Eberling. Obwohl die Verwaltung durchaus andere, konfliktärmere Standorte, zuletzt die „Datscha“ angeboten hatte, bestand er auf der Werner-von-Siemens-Straße, die berechtigten Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger interessierten ihn nicht.